31. Jüdische Kulturtage – Konzerte, Filme, Vorträge und Lesungen zeigen die Vielfalt jüdischer Kultur

Am Wochenende eröffnen die alljährlichen Jüdischen Kulturtage zum 31. Mal. Den Auftakt machen Jasmin Tabatabai und das David Klein Quartet mit Liedern jüdischer Literaten und Komponisten der 20er und 30er Jahre.
9783110532319_Cover_Peiffer.indd

Das bunte Programm ist vielversprechend: Am 20. November trifft der israelische Jazz-Pianist Guy Mintus auf den Kantor Yoed Sorek und am 23. November liest Sunnyi Melles aus der Novelle „Rausch“ der Autorin Irène Némirovsky. Das vollständige Programm der Jüdischen Kulturtage kann man sich hier ansehen.

Das Jüdische Museum München steuert mit dem Vortrag „Unser Verein ist judenfrei!“ Ausgrenzungen im deutschen Sport“ zum Abschluss der Jüdischen Kulturtage ebenfalls einen Programmpunkt bei.

In der Geschichte der deutschen Turn- und Sportbewegung ist der 30. Januar 1933 ein markantes Datum. Deutsche Turn- und Sportvereine und ihre Verbände zählten zu den Wegbereitern für die Durchsetzung der rassistischen Ideologie in der deutschen Gesellschaft. Sie waren Akteure in dem politischen und gesellschaftlichen Wandlungsprozess. Die freiwillige Einführung des sogenannten Arierparagraphen bereits im Frühjahr 1933 in zahlreichen Vereinen und Verbänden – zu einem Zeitpunkt als sich die neue nationalsozialistische Sportführung noch nicht etabliert hatte -, war ein erster Schritt auf dem Wege des beispiellosen Zivilisationsbruchs.

In dem Vortrag wird ein umfassender Überblick über die rechtlichen Vorgaben deutscher Turn- und Sportverbände bezüglich der Diskriminierung und Ausgrenzung der Sportlerinnen und Sportler jüdischer Herkunft in den 1930er Jahren gegeben.

Lorenz Peiffer ist Sporthistoriker und Professor im Ruhestand der Leibnitz Universität in Hannover. Die Dokumentensammlung „Unser Verein ist judenfrei! Ausgrenzungen im deutschen Sport“, herausgegeben mit Henry Wahlig, erschien 2017 im Verlag DE GRUYTER OLDENBOURG.

Für alle Teilnehmer dieser Veranstaltung besteht die Möglichkeit, sich die Ausstellung „Never Walk Alone. Jüdische Identitäten im Sport“ um 17:00 im Rahmen einer kostenlosen Kuratorenführung anzusehen. Begrenzte Teilnehmerzahl: max. 25

Eine Veranstaltung der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V. in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum München im Rahmen der 31. Jüdischen Kulturtage München.

SO | 26.11.2017 | 19:00

„Unser Verein ist judenfrei!“ – Ausgrenzungen im deutschen Sport

Vortrag mit Sporthistoriker Lorenz Peiffer

Eintritt frei. Anmeldung unter Tel. +49 89 288516423 oder veranstaltungen.jmm@muenchen.de