Auch das Jüdische Museum München ist wieder mit dabei und widmet sich in den nächsten Tagen mit drei Veranstaltungen und einer Installation im Foyer dem Thema Comic. Los geht es am 03. Juni um 19 Uhr mit einem digitalen Werkstattgespräch: Heiner Lünstedt, Leiter des Comicfestivals München, unterhält sich mit Pascal Bresson und Sylvain Dorange, den Autoren des Comics „Beate und Serge Klarsfeld. Die Nazijäger“ über ihre Arbeit. Beate Klarsfeld und ihr Mann Serge haben sich dem Kampf für die lückenlose Aufarbeitung der NS-Verbrechen und für eine angemessene Strafverfolgung der Täter verschrieben. Am 07. November 1968 ohrfeigte Beate Klarsfeld den damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger und bezeichnete ihn als Nazi. Der Comic erzählt die Lebensgeschichte des Ehepaares und ist beim Carlsen Verlag erschienen.
Im Anschluss geht es direkt weiter: Um 21 Uhr widmet sich eine Veranstaltung dem Comic „Jesuran. Eine jüdische Familiengeschichte“. Die Familie Jesuran floh 1933 aus Nürnberg nach Brüssel. 2017 besuchte eine Nachfahre der Familie Nürnberg und fand dort auch das Haus, in dem seine Großeltern einst gelebt hatten. Es entstand ein intensiver Austausch mit den heutigen Bewohner_innen, woraus sich ein Schulprojekt entwickelte: Auf Anregung des Kulturzentrums Nordkurve recherchierten Schüler_innen des Dürer-Gymnasiums in Nürnberg zwei Jahre lang die Hintergründe der Familiengeschichte. Illustrator Alex Mages zeichnete schließlich auf Basis dieser Recherchen einen Comic. In der Veranstaltung sprechen die Projektbeteiligten über die Begegnung mit der Familie, den Beginn des Projekts und die Gestaltung des Comics. Darüber hinaus ist in der Alten Kongresshalle eine Ausstellung zum Comic zu sehen, die vom Erika-Fuchs-Haus | Museum Comic und Sprachkunst entwickelt wurde.
Am Sonntag den 06. Juni um 19 Uhr folgt noch ein weiteres Schmankerl. Im Sommer 1961 startete mit dem Erscheinen von „Fantastic Four #1“ die Erfolgsgeschichte des immer weiter expandierenden Universums der „Marvel Comics“. Mittlerweile sind die Figuren und Geschichten auch aus TV und Kino bekannt. Maßgeblich beteiligt am Erfolg der „Marvel Comics“ war der Autor Stan Lee, der zahlreiche Superhelden für den Verlag schuf, unter anderem auch die Fantastic Four. Das Jüdische Museum München präsentiert ein Gespräch mit dem als Zeichner, Autor und Verleger tätigen US-Comic-Allrounder Denis Kitchen über Stan Lee. Kitchen arbeitete persönlich mit Lee zusammen, als er in den Siebzigern bei „Marvel“ Herausgeber der Reihe „Comix Book“ war.
Wer sich darüber hinaus noch über die „Marvel Comics“ informieren möchte, sollte auf jeden Fall im Amerikahaus München vorbeischauen: Dort ist im Rahmen des Comicfestivals München ab 1. Juni bis zum 30. September 2021 eine große Superhelden-Ausstellung zu sehen.
Auch das Jüdische Museum München zeigt eine Installation. Im Foyer des Museums wird eine Ausstellung zu dem Comic „Beate und Serge Klarsfeld. Die Nazijäger“ gezeigt. Bis zum 29. August ist die Ausstellung kostenlos zu besuchen. Bitte beachten Sie jedoch vor einem Besuch unser aktuelles Hygienekonzept sowie unsere Hinweise zur Terminbuchung, die Sie auf unserer Homepage finden!
Alle Veranstaltungen im Jüdischen Museum München finden digital via Zoom statt. Zusätzlich können die Veranstaltungen auch auf dem YouTube-Kanal des Jüdischen Museums München verfolgt werden.