Im Foyer des Jüdischen Museums sind Stoffbahnen abgehängt, auf denen das Gedicht in hebräisch deutsch und englisch zu lesen ist. Darunter steht eine Bank mit Kopfhörern.

Der 7. Oktober 2023 als traumatische Zäsur

Ein Jahr nach dem Terroranschlag der Hamas auf Israel und dem Beginn des Israel-Hamas-Krieges erinnert das Jüdische Museum München mit einer temporären Audioinstallation an diese traumatische Zäsur. Zu hören ist das Gedicht „Schutzraum“ der israelischen Dichterin Agi Mishol.
Collage mit zwei Ölporträts: links Ida Schülein: Die ältere Dame sitzt auf einem Stuhl mit einer großen Lehne und sieht die Betrachtenden ernst an. Sie hat weiße, hochfrisierte Haare und trägt ein dunkelgrünes Kleid mit einem weißen Spitzentuch. Josef Schülein ist im Anzug mit großem Schlapphut und Oberlippenbart porträtiert. Er steckt beide Hände in die Hosentaschen.

Bildgeschichten: Josef und Ida Schülein

Josef Schülein ist eine Legende, bekannt als Münchner Bierbaron oder König von Haidhausen. Seine Frau Ida Schülein ist vor allem für ihr soziales Engagement unvergessen. Ein Doppelporträt.

Hanna Zimmermann: Eine jüdische Überlebensgeschichte

Die Zeitzeugin Hanna Zimmermann sprach zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ in der Evangelische Stadtakademie München. Sie teilte im Gespräch mit Andreas Heusler ihre Erinnerungen an das Leben mit ihrer Familie im Getto Łódź, in den Konzentrationslagern Auschwitz, Bergen-Belsen und Neuengamme.
Familienfoto, Schwarz-Weiß: Vater, Mutter und ein kleines Mädchen, alle festlich gekleidet. Der Vater schüttelt dem Mädchen die Hand.

Update München Displaced // Leon Garnczarski

Gehen oder Bleiben? Diese Frage stellten sich viele Displaced Persons in der Nachkriegszeit. Die Tochter von Leon Garnczarski zeigt uns ein Foto wie ihr Vater nach Amerika aufbricht. Schließlich verlässt er Bayern doch nicht und arbeitet in einem Lokal in der Goethestraße.
Festlich gekleidetes Paar mit Kleinkind vor einem geschmückten Weihnachtsbaum

Update München Displaced // Elias Stern

Die Tochter von Elias Stern rief uns an, da eine Verwandte zufällig seine Gewerbekarte im Jüdischen Museum München gesehen hatte. Stern arbeitete 1947 als Geschäftsführer im Hotel Bristol in der Möhlstraße. Mit seiner Familie hat er nie über die direkte Nachkriegszeit gesprochen.
Collage mit einem Porträt von Meron Mendel und seinem Buch "Über Israel reden"

Buchtipp: „Über Israel reden. Eine deutsche Debatte“ von Meron Mendel

Gestern stellte der Historiker und Leiter der Bildungsstätte Anne Frank, Prof. Dr. Meron Mendel, sein neues Buch bei uns vor. „Über Israel reden. Eine deutsche Debatte“ ist mittlerweile in der dritten Auflage erschienen und wurde für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert. Mit München verbindet Mendel besondere Erinnerungen, da er nach seiner Ankunft in Deutschland zwei Jahre hier lebte und studierte.
Eingang des Jüdischen Museums Berlin mit Flaggen des Museums und einer Regenbogenflagge

Jüdische Museen im Dialog. Die AEJM Annual Conference 2023 in Berlin

Einmal im Jahr kommen Vertreter*innen der europäischen Jüdischen Museen beim Treffen der Association of European Jewish Museums (AEJM) zusammen, um über aktuelle Themen und Entwicklungen der Museumsarbeit zu sprechen. Wir waren bei der diesjährigen AEJM Annual Conference in Berlin dabei und berichten von unseren Eindrücken.
Ausstellungsansicht mit verschiedenen Station und Videoprojektion einer Europaflagge

Eine jüdische Perspektive auf das „Projekt Europa“

Unsere aktuelle Ausstellung trägt den Untertitel „Jüdische Perspektiven auf die Krisen einer Idee“. Kuratorin Felicitas Heimann-Jelinek über den Beitrag von Jüdinnen und Juden für die Vision einer europäischen Solidargemeinschaft.
Eine Person hält ein Handy in die Luft, im Hintergrund ist ein Gebäude des Fliegerhorsts Fürstenfeldbruck zu erkennen.

Erinnern auf allen Kanälen – der digitale Erinnerungsort Olympia-Attentat 1972 in Fürstenfeldbruck

Mit einer multimedialen Website, einer Augmented Reality-App und auf Social Media beleuchtet der Landkreis Fürstenfeldbruck die Geschehnisse vom 5. September 1972. Der digitale Erinnerungsort rückt das Gedenken an die zwölf Opfer in den Mittelpunkt und bietet die Möglichkeit, sich einen Überblick über den Ort zu verschaffen, an dem das Attentat sein tragisches Ende nahm. Projektmitarbeiterin Sandra Moser berichtet von dem Projekt.
Tatjana Erschow sitzt an einem Tisch vor einer Bücherwand. Vor ihr liegt ein aufgeschlagenes Buch.

Neuanfang in München – Erinnerungen an Radio Free Europe und Radio Liberty

Konstantin Erschow kam als Displaced Person nach München, wo er über zwanzig Jahre Nachrichten für Radio Liberty auf Russisch verfasste. Seine Tochter Tatjana Erschow leitet die Münchner Tolstoi-Bibliothek. Mit ihrem Team unterstützt sie selbst seit vielen Jahren hier lebende und neu zugewanderte russischsprachige Menschen. Unsere Gastautorin Marina Maisel hat sie getroffen.
Charlotte Knobloch im Gespräch mit Andreas Bönte.

Charlotte Knobloch: Ein Münchner Leben

Charlotte Knobloch, seit 1985 Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, sprach im Vorfeld des „Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ als Zeitzeugin im Jüdischen Museum München. Ihre Erinnerungen an ihr Überleben im Versteck, die Nachkriegszeit in München und ihr Wirken als Gemeindepräsidentin, teilte sie im Gespräch mit dem Moderator des Abends, Andreas Bönte, und den zahlreich erschienenen Zuhörer_innen.
Olga Mannheimer sitzt vor einem Kamin. Mit einer Hand hält sie zwei Bücher, auf die andere stützt sie ihren Kopf.

„Geplauder eines alten Lembergers“ – Erinnerungen an Radio Free Europe und Radio Liberty

Die Münchner Radiosender Radio Free Europe und Radio Liberty sendeten in über 20 osteuropäischen Sprachen. Unsere Gastautorin Marina Maisel trifft Münchner_innen, die besondere Erinnerungen mit den Sendern verbinden: Heute Olga Mannheimer, deren Vater bei Radio Free Europe für seinen unverkennbaren Lemberger Dialekt bekannt war.

Das Jüdische Museum München auf Instagram - @juedischesmuseum

Portrait Moshe Weinberg im Freien. Er trägt ein helles kurzärmeliges Hemd und lacht. Im Hintergrund sind Sträucher und ein Fahnenmast mit israelischer Flagge zu sehen.

Zwölf Monate – Zwölf Namen: Moshe (Muni) Weinberg

Muni Weinberg kam 1972 als Trainer der Ringer mit der israelischen Olympiadelegation nach München. Am 5. September 1972 wurde er als erstes von zwölf Opfern von Terroristen getötet. Im Dezember 2022 gedenken das Jüdische Museum München, das NS-Dokumentationszentrum München, das Centrum für Jüdische Studien Graz, das Graz Museum und das Jüdische Museum Wien Weinberg mit einer Graphic Novel der Künstlerin Nina Prader.
Portrait Yakov Springer als junger Mann im Anzug

Zwölf Monate – Zwölf Namen: Yakov Springer

Der Schoah-Überlebende Yakov Springer nimmt wiederholt als Wettkampfrichter an den Olympischen Spielen teil, bis er in München am 5. September 1972 gemeinsam mit zehn seiner Teamkollegen von palästinensischen Terroristen als Geisel genommen wird. Beim fehlgeschlagenen Befreiungsversuch kommt auch ein bayerischer Polizist ums Leben. Im November gedenken das Münchner Stadtmuseum und das Graf Rasso Gymnasium Fürstenfeldbruck Yakov Springer mit einem Ausstellungsmodul und von Schüler_innen gestalteten Gedenkveranstaltungen.