Das Jüdische Museum München war dabei nicht nur Austragungsort und Kulisse, sondern bot mit seiner aktuellen Wechselausstellung Juden 45/90 – Von da und dort. Überlebende aus Osteuropa auch Gesprächsstoff für die Teilnehmenden.
Ein geführter Rundgang durch die Wechselausstellung stellte Objekte und Lebensgeschichten von Überlebenden und Flüchtlingen aus Osteuropa vor, die nach dem Zweiten Weltkrieg als sogenannte Displaced Persons (DPs) eine provisorische Heimat in München fanden.
Der Rundgang gab aber nicht nur Einblicke in die jüdische Geschichte Münchens, sondern lud die Teilnehmenden am ausgewählten Stationen auch zu Gesprächen und Diskussionen miteinander ein. So gaben etwa Lehrbücher und Sprachlehrwerke, mit denen sich die DPs auf ihre beruflische Zukunft nach der ersehnten Auswanderung vorbereiteten, den jungen Erwachsenen Impulse, über Chancen und Herausforderungen der eigenen Berufswahl zu erzählen und zu diskutieren.
Objekte, die in Museen bewahrt und ausgestellt werden, erzählen Geschichten über die wechselvollen Schicksale ihrer Hersteller, Benutzer und Besitzer. Dass diese Geschichten nicht zwangsläufig rückwärtsgewandt sind und von der Vergangenheit handeln müssen, sondern auch Impulse für Gespräche und Geschichten im Hier und Jetzt geben können, hat dieser Abend der Begegnung eindrucksvoll gezeigt.
Fotos: Franz Kimmel