Mit Jeffrey A. Barash spricht heute ein hochkarätiger Wissenschaftler über ein Thema, das mittlerweile Inhalt zahlreicher Studien ist: Erinnerungskulturen.
Neben der University of Chicago, arbeitete Jeffrey A. Barash auch als Assistent an der Columbia University New York. Während der 80er Jahre hat er als Alexander-von-Humboldt Stipendiat bei Professor Reinhart Koselleck an der Universität Bielefeld sowie als Jean Monnet Fellow am Europäischen Hochschulinstitut Florenz gearbeitet.
Jeffrey A. Barash ist heute Professor der Philosophie, an der Université d’Amiens in Frankreich. Nach verschiedenen Lehraufträgen als Professor in Hamburg, Jerusalem und Boston, arbeitet er zur Zeit als Fellow an der von Prof. Aleida Assmann geleiteten Forschungsgruppe „Geschichte und Gedächtnis“ an der Universität Konstanz mit.
Über seinen Beitrag heute Abend schreibt Barash:
„Seit Erscheinen der wichtigsten Arbeiten der 20er und 30er Jahre von Autoren wie Walter Benjamin oder Maurice Halbwachs ist es immer üblicher geworden, die Rolle der Erinnerung hervorzuheben, nicht nur als Ursprung der persönlichen Identität oder der Identität kleinerer Gruppen, sondern als konstitutive Kraft von Identitätsstiftung in den heutigen Massengesellschaften. Zahlreiche Studien in verschiedenen Fachbereichen verwenden heutzutage den Begriff von „kollektiver Erinnerung“, bzw. „kollektivem Gedächtnis“. Mein Beitrag heute soll versuchen, nicht so sehr der Art und Weise der Verwendung dieses Begriffes in den verschiedenen Disziplinen nachzugehen, sondern den präzisen Sinn in der methodologischen Perspektive der Philosophie zu deuten. Mein Hauptziel ist es, die genaue Bedeutung dieses Begriffes, und besonders seine Anwendung im Bereich der Öffentlichkeit, näher zu betrachten. Im Fokus steht die Fragestellung, inwiefern ist die Anwendung dieses Begriffes des kollektiven Gedächtnisses im Rahmen der heutigen Massengesellschaft legitim?“
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Jeffrey A. Barash heute im Jüdischen Museum um 18 Uhr, St- Jakobs-Platz 16