Nicht öffentlich (8): München leuchtet

Ohne den Münchner Harry Beyer wäre die Abteilung jüdischer Kultur- und Ritualgegenstände in der Dauerausstellung des Jüdischen Museums viel ärmer. Der Kunst- Antiquitätenhändler schenkte seine über Jahre zusammengetragene Judaica-Sammlung dem Museum und wurde nun von der Landeshauptstadt München dafür ausgezeichnet. Das Foto zeigt Bürgermeister Hep Monatzeder bei der Verleiheihung der Urkunde „München leuchtet“.

Am vergangenen Mittwoch verlieh Bürgermeister Hep Monatzeder im Münchner Rathaus die Medaille „München leuchtet – Den Freunden Münchens“ in Silber.

Harry Beyer überließ noch vor der Eröffnung seine Judaica-Sammlung dem im Aufbau befindlichen Museum als Leihgabe. 2009 entschloss er sich, den bedeutendsten Teil der Sammlung, rund 35 Exponate, dem Museum als Schenkung zu überlassen.

Dank Beyers Engagement sind wir in der Lage, mit authentischen Exponaten aus dem 18. und 19. Jahrhundert – darunter silberner Tora-Schmuck, Chanukka-Leuchter und Seder-Teller – den synagogalen Gottesdienst und jüdische Feiertage im Jahreslauf eindrücklich darzustellen.

Bei der Feierstunde im Münchner Rathaus kündigte Beyer weitere Schenkungen an das jüdische Museum an. Unser Haus ist übrigens nicht die einzige Einrichtung, die von dem Gönner und Mäzen bedacht werden: Das Bayerische Nationalmuseum, die Ägyptische Staatssammlung und das Deutsche Historische Museum erhielten in den letzten Jahren ebenfalls Schenkungen.

Was den aus Berlin stammenden und seit fast vierzig Jahren in München tätigen Händler zu solchen Großzügigkeiten bewegte, kann man in Harry Beyers 2009 erschienen Autobiografie nachlesen:

Harry Beyer: Erlebnisse eines Kunsthändlers. Ein Zeitgemälde, Konstanz (Verlag Michael Autengruber) 2009. (ISBN 978-3-937064-16-1)

Der Verlag schreibt zu dem Buch:

Dies ist die Geschichte eines Kunsthändlers (Jahrgang 1930), gewürzt mit Erlebnissen, die sich um Antiquitäten ranken. Es ist eine Zeitreise, die zeigt, wie man auch in den schwersten Zeiten vorhandene Gegebenheiten erfolgreich nutzen kann. Berlin, seine Geburtsstadt, war jahrzehntelang ein Brennpunkt der Weltgeschichte. Hier werden Dinge geschildert, über die bald niemand mehr Auskunft geben kann. Es wird dem Leser ermöglicht, hinter die Kulissen des Kunsthandels zu blicken, so, wie das noch niemand erzählt hat.

Mehr Infos zu der Ehrung finden Sie auf der Seite der Landeshauptstadt.

(Foto: Presse- und Informationsamt der Landeshauptstadt München / Ingrid Grossmann)