27. Jüdische Kulturtage in München

So vielfältig wie die jüdische Kultur selbst zeigt sich das Programm der 27. Jüdischen Kulturtage in München: Mit Vorträgen, Film, Musik, und Literatur der unterschiedlichsten Stilrichtungen lassen namenhafte Künstler vom 16.11.2013 bis zum 26.11. Traditionen aufleben. Träger der Veranstaltungsreihe im Gasteig ist die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition. Bei der feierlichen Eröffnung am Samstag liest die Schauspielerin Marianne Sägebrecht Gedichte der 2006 verstorbenen Hilde Domin.

Zuckerbaby, Out of Rosenheim und Rosalie Goes Shopping brachten der multitalentierten Starnbergerin Weltruhm. Namensgeber des Abends im Alten Rathaussaal ist der 1959 erschienene Gedichtband Domins Nur eine Rose als Stütze. Um das nie Ankommen, um Heimat und Liebe drehen sich die Verse der jüdischen Lyrikerin, die während dem Nationalsozialismus ins Exil fliehen musste. Beiden Frauen verbindet neben der lebenslangen Leidenschaft für Kunst eine selbstbewusste, optimistische Einstellung.

Den Anfang im Gasteig macht am 17. November Yamma Ensemble aus Israel, eine Band der Gegensätze. Sie kombiniert traditionelle israelische Musik mit orientalischen Instrumenten, schafft mal eine ausgelassen-fröhliche und mal eine bewegend-melancholische Stimmung. Die Sängerin Talya Solan gilt als eine der gefragtesten Stimmen der israelischen Weltmusik. Vielfältige Einflüsse vereint auch das neue Powerhouse Trio, wenn es am 19. November mit energetischen Klängen auf eine Reise von Osteuropa bis in den Nahen Osten entführt. Einen fulminanten musikalischen Abschluss am 24. November verspricht das Londoner Sextett Los Desterrados, das der Tradition sephardischer Musik neues Leben einhaucht. Durch die Verbindung aus spanischem Flamenco, Balkan-Melodien und nordafrikanischen Rhythmen entstehen unkonventionelle Arrangements zum Gesang auf Ladino, der Sprache der sephardischen Juden und auf Hebräisch.


Yamma Ensemble eröffnet die Veranstaltungsreihe im Gasteig mit israelischer Weltmusik.

Im weiteren Programm erwartet die Besucher Begegnungen mit der Schauspielerin und Autorin Topsy Küppers und dem ehemaligen Landesrabbiner von Baden-Würrtemberg Joel Berger. Ein weiterer Vortrag beschäftigt sich mit der historischen Bedeutung der Beschneidung für das Judentum, ein Dokumentarfilm namens Majem ist Wasser, Majem ist Wein handelt vom bayrischen Landjudentum. Passend zum Wagner-Jahr 2013 klingen die 27. Jüdischen Kulturtage in München mit dem Konzert- und Vortragsabend Der jüdische Wagner aus.

Nach 27 Jahren ist das Festival für die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition selbst zu einer Tradition geworden.

Tickets für die 27. Jüdischen Kulturtage sind erhältlich in der Literaturhandlung im Jüdischen Museum (T 089/23230760) und allen Vorverkaufsstellen wie München Ticket (T 089/292540) und SZ Tickets (0180/11001200).