Anderswo (12): The Line and the Circle – Sharone Lifschitz im Jewish Museum New York

Mit einem bayerischen „Grüß Gott!“ werden die Besucherinnen und Besucher an der Eingangstür des Jüdischen Museums München empfangen. Der Schriftzug ist Teil der Arbeit „Speaking Germany“, die die israelisch-britische Künstlerin Sharone Lifschitz für unser Haus realisiert hat. Seit heute präsentiert das Jewish Museum an der New Yorker Park Avenue eine Videoarbeit der Künstlerin.

Die in London lebende Künstlerin wuchs im Kibbutz Nir Oz in der westlichen Negev-Wüste auf. Im Februar 2009 besuchte sie dort ihre Eltern, um mit ihrer Mutter, einer Fotografin, zum ersten Mal seit zwanzig Jahren wieder in der Dunkelkammer zu arbeiten. Sie wählte vierzehn von ihrer Mutter und anderen Kibbutz-Bewohnern zwischen 1959 und den frühen 1980er Jahren angefertigte Aufnahmen aus, die sie gemeinsam mit ihrer Mutter entwickelte.

Die Videoarbeit dokumentiert den Dialog zwischen Mutter und Tochter während der Entwicklung der Fotografien. Sie sprechen über die Gründung des Kibbutz, über das Verschwinden der analogen Fotografie. Die sich entwickelnden Fotografien werden dabei zu einem Katalysator eines neuen Verstehens zwischen Mutter und Tochter, zwischen zwei Künstlerinnen und letztendlich zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Die Videoarbeit „The Line and the Circle“ ist von heute an bis zum 21. August im Goodkind Media Center des Jewish Museum New York zu sehen. Am 8. März stellt Sharone Lifschitz dort ihre Arbeit selbst in einem „Gallery Talk“ vor.