Die Etiketten dieses Biers würden es ohne Probleme in jede Ausstellung über Stereotypen und Vorurteile schaffen: Der Schriftzug „He-Brew“ in hebraisierenden Buchstaben, darüber ein Mann mit Spitzbart und Schläfenlocken, der mit zwei Bierflaschen in der Hand hinter einer Erdhalbkugel steht, deren Horizont von der Golden Gate Bridge in San Francisco – von dort stammt das Bier – bis Tel Aviv reicht.
„He-Brew“ ist aber keineswegs antisemitisch, sondern durchaus ernst gemeint: Hersteller ist die „Schmaltz Brewing Company“, die noch eine Reihe weiterer koscherer Biersorten unter Aufsicht der orthodoxen „Kosher Supervision of America“ herstellt, darunter „Bar Mitzwah Jewbelation“ mit starken 13 Prozent Alkoholgehalt, auf dessen Etiketten Fotos von Bar-Mitzwa-Knaben abgebildet sind, die bei einem Wettbewerb der Brauerei ermittelt wurden.
Die Website der Brauerei stellt das gesamte Angebot vor und im Shop können allerlei T-Shirts und Werbeartikel bestellt werden.
Ich habe die Sorte „Messiah Bold“ probiert, ein dunkles Bier mit starker Malznote und einem ausgewogenen Hopfenanteil und einem Alkoholgehalt von 6,5 Prozent – durchaus empfehlenswert! Eine Flasche des Sixpacks blieb allerdings ungeöffnet: Sie kommt in die Sammlung des Jüdischen Museums München – entweder in den Sammlungsbereich „Koscheres“ oder „Stereotypen“.
Übrigens: Man kann auch Facebook-Freund von „He-Brew“ werden.