COMICS IN DER GANZEN STADT – DAS COMICFESTIVAL MÜNCHEN 2015

Der Countdown läuft und nicht nur Comicfans dürfen gespannt sein! Zum mittlerweile fünften Mal öffnet das Comicfestival München nächste Woche seine Pforten. Vom 4. bis 7. Juni wird in der Alten Kongresshalle und an vielen anderen Orten in ganz München so Einiges geboten. Comicfreunde und Interessierte - beim letzten Festival vor zwei Jahren waren es 12.000 - können sich auf ein abwechslungsreiches Programm an Ausstellungen, Vorträgen, Signieraktionen und Zeichenkursen freuen.

Wie schon 2011 und 2013 macht das Comicfestival auch in diesem Jahr wieder im Jüdischen Museum München Station und wir freuen uns sehr darauf, tolle Veranstaltungen in unserem Haus zu präsentieren. Auf dem Programm stehen eine Ausstellung, zwei Künstlergespräche und ein Vortrag, die Comicfans und all jene, die es noch werden wollen, auf keinen Fall verpassen dürfen.

Will Eisner

Vom 2. bis 7. Juni zeigen wir die Ausstellung „Will Eisner: 75 Jahre Spirit“ über die mittlerweile zu den Klassikern zählende Comicserie „The Spirit“ des jüdischen Autors und Zeichners Will Eisner. Vor genau 75 Jahren erschien die Comic-Kurzgeschichte über den maskierten Detektiv zum ersten Mal in einer Zeitungsbeilage und 2008 wurde „The Spirit“ sogar verfilmt. Neben Originalseiten aus den „The Spirit“-Comics zeigen wir auch Auszüge aus Eisners Graphic Novels „A Contract with God“ (1978) und „To the Heart of the Storm“ (1991), in denen sich der Autor und Zeichner mit jüdischen Identitäten auseinandersetzt.

Will Eisner und seine Graphic Novels stehen auch im Mittelpunkt des englischsprachigen Vortrags von Denis Kitchen am 7. Juni um 18 Uhr in unserem Museumsfoyer. Kitchen, selbst Autor, Zeichner und Comic-Verleger, war mit Will Eisner befreundet, und erzählt, wie dieser das Medium Comic gleich zwei Mal prägte: zunächst mit seinen meisterlich erzählten und gezeichneten „The Spirit“-Geschichten und später mit seinen epischen Graphic Novels.

Reinhard Kleist und Tom M. Bunk

Wärmstens empfehlen wir auch die zwei Künstlergespräche, die am 4. Juni im Museum stattfinden:
Unter dem Titel „Durch Boxkämpfe überlebt“ erzählt der Comic-Künstler Reinhard Kleist im Gespräch mit Andreas C. Knigge um 19.30 Uhr von seiner vielfach preisgekrönten Graphic Novel „Der Boxer“. Kleist setzt sich darin mit der Biographie des jüdischen Boxers Hertzko Haft auseinander, der den Holocaust überlebte, weil er in Boxkämpfen in Konzentrationslagern immer wieder siegte. Das Künstlergespräch bietet Einblicke in die kreativen Denk- und Arbeitsprozesse des Comic-Schöpfers Kleist und ist eine gute Ergänzung zu der in der Alten Kongresshalle gezeigten Ausstellung „Reinhard Kleist – Backstage“.

Das zweite Künstlergespräch mit dem Titel „Simply MAD“ führt Andreas C. Knigge ab 21 Uhr mit dem in New York lebenden Tom M. Bunk. Der zum Judentum konvertierte Bunk ist der erste deutsche Comic-Zeichner, der erfolgreich in den USA Fuß gefasst hat. Er arbeitete bereits mit den Comic-Legenden Art Spiegelman und Harvey Kurtzman zusammen und veröffentlicht in Magazinen wie „Raw“, „The New Yorker“ sowie im legendären „MAD“. Tom M. Bunk erhält im Rahmen des Comicfestivals München auch den sogenannten PENG!-Preis für sein Lebenswerk im Amerikahaus (6. Juni, 21 Uhr) und wird dort mit einer Retrospektive seiner Werke geehrt, die noch bis 30. Juli zu sehen ist.

Comicfestival München 2015, 4.-7- Juni
Alle weiteren Informationen zu Vorverkauf und Tickets auf http://www.comicfestival-muenchen.de/