Im Rahmen der von Studenten der Kunstgeschichte gestalteten Ausstellung „Einblicke – Ausblicke. Jüdische Kunsthistoriker in München“ veranstalteten die an der Ausstellung beteiligten Studenten das Kolloquium „Kunsthistoriker sprechen über Kunsthistoriker“.
Herr Siegel ist nun zwar kein Kunsthistoriker, sondern Anwalt, aber er ist einerseits kulturbeflissen und hat andererseits eine große Verwandtschaft. Und so kommt es, dass Franz Jzra Stadler, einer der Kunsthistoriker, um die es in der Ausstellung geht, sein Onkel war. Uri Siegel steuerte Geschichten über den Onkel bei, die sicherlich noch nicht bekannt waren und gab dadurch auch interessante Einblicke in seine eigene Kindheit.
Der zweite Kunsthistoriker, der an diesem Abend im Mittelpunkt stand, war Theodor Harburger. Auch ihn hatte Uri Siegel noch gekannt. Harburger, der 1933 Deutschland verließ und nach Palästina auswanderte, konnte in der neuen Heimat nie mehr als Kunsthistoriker Fuß fassen und betrieb deshalb dort eine kleine Pension in Tiberias.
Uri Siegel dagegen, dessen Familie auch nach Palästina auswanderte, da war er gerade mal elf Jahre alt, kehrte nach dem Krieg wieder in seine alte Heimat zurück und arbeitete an Wiedergutmachungsfällen in München. Am Ende erfuhr man eigentlich mehr über Uri Siegels Leben als über das der beiden Kunsthistoriker.
Daran war Herr Siegel wahrscheinlich selber schuld, er hat einfach eine zu interessante Biographie um sie einfach in den Hintergrund zu stellen. Das Jüdische Museum freut sich auf jeden Fall auf den nächsten Besuch von Herrn Siegel. Vielleicht wird es dabei ja um Kurt Landauer gehen, der von 1913 – 1933 und nach 1945 Präsident des FC Bayern war. Ach ja , und natürlich ist er auch verwandt mit Uri Siegel – er war sein Onkel.
Am Dienstag den 14.12. 2010 wird der zweite Teil der Ausstellung „Einblicke – Ausblicke. Jüdische Kunsthistoriker in München“ um 17 Uhr eröffnet. Wer mehr über das Ausstellungsprojekt über jüdische Kunsthistoriker erfahren möchte, der kann sich unter http://www.kunstgeschichte.uni-muenchen.de/forschung/ausstellungsprojekte/index.html genauer einlesen.