Georg Heller wurde 1923 in Budapest geboren und als Student im Mai 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Ein Todesmarsch führte ihn im Januar 1945 über Gleiwitz nach Groß-Rosen, anschließend für zwei Wochen in das KZ Dachau und von dort zu seiner „letzten Station“ in das Dachauer Außenlager Ampfing. Von dort gelang ihm kurz vor Kriegsende die Flucht.
Jahrzehntelang schwieg Georg Heller über seine traumatischen Erlebnisse. Erst 2009 schrieb er innerhalb von 6 Wochen seine Erinnerungen nieder. Sein Bericht „Im KZ“ schildert in großer Unmittelbarkeit den alltäglichen Schrecken des Lagerlebens im menschenverachtenden NS-System:
Aber er erzählt auch von Freundschaften und glücklichen Zufällen, die ihm das Überleben ermöglichten:
Nach einem Bombenangriff der Amerikaner gelang ihm die Flucht aus dem Lager; bis Kriegsende tauchte er auf einem Bauernhof in Poing unter.
1947 promovierte Georg Heller in Mathematik, studierte anschließend in Budapest Romanistik und Slawistik. 1956 floh Dr. Heller nach München, wo er als Übersetzer und Dozent tätig war und bis heute lebt.
2013 gab Georg Heller im Rahmen der dokumentarischen Höredition „Die Quellen sprechen“ [die-quellen-sprechen.de] im Gespräch mit Hörspielregisseur Ulrich Gerhardt einen persönlichen, lebensgeschichtlichen Einblick in das Erlebte:
http://die-quellen-sprechen.de/Georg_Heller.html
DI | 26.01.2016 | 19:00
Zeitzeugenabend mit Dr. Georg Heller
Moderation: Dr. h.c. Barbara Distel, Kuratorin und Publizistin, ehemalige Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau
Eintritt frei. Einlass ab 18:30.
Eine Veranstaltung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit München-Regensburg e.V in Kooperation mit der Liberalen jüdischen Gemeinde München Beth Shalom e.V. und dem Jüdischen Museum München.
Georg Hellers Erinnerungen sind im S. Fischer Verlag erschienen:
http://www.fischerverlage.de/buch/im_kz/9783596191659
Franz Memelsdorff & Georg Heller
Im KZ
Zwei jüdische Schicksale 1938/1945
Sachbuch
Taschenbuch
Preis € (D) 9,99 | € (A) 10,30
ISBN: 978-3-596-19165-9