Indrukken van Amsterdam

Im Kindermuseum des Joods Historisch Museum Amsterdam lädt die (fiktive) Familie Hollander kleine und große Besucher in ihr Heim ein, um auf spielerische Weise mehr über jüdische Kultur, Religion und Geschichte zu erfahren. Begleitet vom Maskottchen Max, der Mazze, begeben sich die Besucherinnen und Besucher auf eine Entdeckungsreise durch die Wohnräume der Hollanders, die jeweils einem Themenschwerpunkt gewidmet sind: So kann man sich in der Küche über die jüdischen Speiseregeln informieren und sogar selbst kleine Challot (geflochtene Schabbat-Brote) backen.

Challot gebacken haben auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Educator’s Training Programme, die im Mai für drei Tage in Amsterdam zusammenkamen, um sich über museumspädagogische Aufgaben und Fragestellungen an jüdischen Museen auszutauschen. Organisiert wurde das Treffen von der Association of European Jewish Museums (AEJM) und Teilnehmer aus mehr als zehn europäischen Ländern nutzten die Gelegenheit, Kollegen kennenzulernen und sich durch Gespräche und Besuche inspirieren zu lassen.

Neben Workshops, die sich mit mit praktischen Fragestellungen aus dem Alltag von Museumspädagogen und Kulturvermittlern beschäftigten, standen auch Besuche in anderen Amsterdamer Museen und Gedenkstätten auf dem Programm.

Gegenüber vom Joods Historisch Museum, das in den Gebäuden von vier ehemaligen Synagogen untergebracht ist, befindet sich die imposante Portugiesische Synagoge. Diese Synagoge wird heute von der jüdischen Gemeinde für Gottesdienste genutzt, beherbergt aber auch eine Ausstellung von Ritualgegenständen.

Das Joods Historisch Museum und die Portugiesische Synagoge liegen im Herzen des alten jüdischen Viertels von Amsterdam. Dort befand sich bis 1940 auch die Hollandsche Schouwburg, ein Theater, in dem bekannte und beliebte niederländische Stücke aufgeführt wurden. Ab 1941 durften auf Befehl der nationalsozialistischen Besatzer in dem nun Joodsche Schouwburg (Jüdisches Theater) genannten Theater ausschließlich jüdische Schauspieler und Künstler für ein jüdisches Publikum auftreten. Nach der Schließung des Theaters wurde das Gebäude ab 1942 zum Sammelplatz für Juden und Jüdinnen aus Amsterdam und Umgebung, die dann über Durchgangslager in die Vernichtungslager deportiert wurden.

Heute ist die Hollandsche Schouwburg eine Gedenkstätte, in der auf Tafeln etwa 7.000 Familiennamen an die 104.000 ermordeten niederländischen Juden und Jüdinnen erinnern. Um auch ein Gedenken an individuelle Familienmitglieder zu ermöglichen, können mit Hilfe eines digitalen Lesegeräts weitere Informationen zu einzelnen Mitgliedern einer Familie abgerufen werden.

Fotos: Elisabeth Schulte