Einen Tag lang verwandelte sich unser Haus – beziehungsweise der St.-Jakobs-Platz – am 21. Mai 2016 in eine Mikrobrauerei. Und „Mikro“ war sie wirklich, diese „Brauerei“, fand sie doch immerhin unter einem Neun-Quadratmeter-Zelt Platz.
Vor vier Jahren erfand Georg Moser, dessen Familie in achter Generation Bier braut, gemeinsam mit seinem Vater den ersten Prototypen seiner „Vollbier legenden Hopfensau“, einer Biermischmaschine, die auf Basis eines Mikro-Dampfbrausystems funktioniert.
„Zuerst hatten wir ja an eine umgebaute Waschmaschine gedacht“, so der gebürtige Steirer, „aber diese Idee mussten wir wegen der schwer kontrollierbaren Temperaturen und auch aus hygienischen Gründen wieder verwerfen.“ Von der Waschmaschine zur Betonmischmaschine war der Weg nicht mehr allzu weit und nach vier Jahren Tüftelei, Ausprobieren und harter Arbeit ist das System funktionsfähig und ist bereits im Hande erhältlich.
Um zu zeigen, wie es geht, braute Georg Moser am Internationalen Museumstag 2016 am St. Jakobs-Platz ein Steierisches Pale Ale in seiner Biermischmaschine. Das dauert freilich eine Weile und in der Zwischenzeit beantwortete er gemeinsam mit Mario Röhm, einem Braumeister der Doemens Akademie, Gräfelfing, allerlei Fragen interessierter Besucherinnen und Besucher rund um das Thema Bierbrauen. Damit aber die Theorie nicht so alleine da steht, hatte er auch zwei Fässer seines Mischmaschinen-Biers dabei, die verkostet werden konnten und sich großer Beliebtheit erfreuten.
Und weil wir dieses Steirische Pale Ale natürlich kennenlernen wollen, wird es (nachdem es fertig vergoren ist), bei einer Bierverkostung mit der bekannten Bierbloggerin Mareike Hasenbeck im Jüdischen Museum München vorgestellt.