Nicht öffentlich (7): Lawinen vom Flachdach

Irritiert blickten zahlreiche Passanten am Freitag, den 17. Dezember 2010 auf die Fassade des Jüdischen Museums: Angelehnte Holzstangen mit Warntafeln warnten vor Dachlawinen. Dachlawinen von einem Gebäude mit Flachdach? Was war geschehen?

Der feine Pulverschnee der letzten Tage, der auch reichlich auf dem Dach des Museums lag, wurde vom Wind verfrachtet und sammelte sich ausgerechnet an der Nordfassade des Museums direkt oberhalb der Haupteingangstüre. Von dort drohte er nun auf Museumsbesucher herunterzustürzen.

Rettung kam von unseren Nachbarn in der Hauptfeuerwache, den Männern der Münchner Berufsfeuerwehr. Mit Hilfe einer Drehleiter räumten sie den Schnee kontrolliert ab und machten so wieder einen sicheren Zugang ins Jüdische Museum möglich. Der Einsatz war nach 20 Minuten beendet. Die Feuerwehrleute nahmen sich aber noch etwas Zeit und erklärten den Kindern der benachbarten Sinai-Grundschule, die gerade Schulschluss hatten und das Geschehen bestaunten, die wichtigsten Funktionen ihres Feuerwehrautos.

Das Jüdische Museum München ist also wieder gefahrenlos zugänglich. Auf die Besucherinnen und Besucher warten – auch zwischen den Jahren – die Dauerausstellung „Stimmen_Orte_Zeiten. Juden in München“ sowie unsere im doppelten Wortsinn aktuelle Sonderausstellung „Typisch! Klischees von Juden und Anderen“.

Geöffnet ist das Jüdische Museum München von Dienstag bis Sonntag, 10-18 Uhr. Geschlossen ist es am 24., 25. und 31.12.2010 sowie am Neujahrstag.