Tatort St.-Jakobs-Platz

Männer mit Kippot, der traditionellen jüdischen Kopfbedeckung, waren in München noch vor wenigen Jahren etwas Exotisches. Seit der Eröffnung des Jüdischen Zentrums am St.-Jakobs-Platz ist das anders geworden, wie dieser Schnappschuss von gestern Nachmittag bestätigt. Aber Moment – da stimmt doch was nicht!

Schauen Sie sich den ganz vorne an: Das ist doch … ja, das ist doch Kommissar Leitmeyr aus dem Münchner Tatort! Was macht der mit einer Kippa auf dem St.-Jakobs-Platz? Und um die Ecke, im Hof des Münchner Stadtmuseums stehen jede Menge Wohnmobile und LKWs. Neben einem dieser LKWs stehen fromme Juden mit Gebetsschal und trinken Kaffee aus Pappbechern. Und da: Mit der Zigarette in der Hand, ist das nicht André Jung?

Nachdem auch noch Komissar Batic um die Ecke vom Oberanger her kam, sind letzte Zweifel beseitigt: Hier wird ein Münchner „Tatort“ gedreht, ein „jüdischer“ Tatort.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Produktionsfirma geben sich bedeckt, wollen nichts über den Inhalt verraten, aber es ist eindeutig: Die Ermittlungen finden im Umfeld der Synagoge statt. Nur so viel haben wir herausgefunden: Erstausstrahlung ist am Ersten Adventsonntag, am 27. November 2011.

Die beiden Münchner Kommissare Batic und Leitmeyr (gespielt von Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl) begeben sich damit auf ein glattes Parkett. Ihr Kollege Schimanski und die Konstanzer Ermittlerin Klara Blum sind darauf schon ins Schlittern gekommen.

Mehr darüber erfahren Sie in unserer aktuellen Ausstellung „Das war spitze! Jüdisches in der deutschen Fernsehunterhaltung“. Eine der zehn Themenstationen ist der Ikone des deutschen Hauptabend-Krimis, dem Tatort, gewidmet und untersucht an zwei Beispielen dessen Ausflüge in die jüdische Welt von heute – ein nicht immer ganz klischeefreies Unterfangen.

Der Tatort läuft am 27. November 2011 um 21:45 Uhr und erst dann weiß man, ob die Kommissare ins Schlittern gekommen sind …