Bereits in den 1920er-Jahren bildete sich in München ein Verein, der das Ziel verfolgte, ein Jüdisches Museum in München zu errichten. Ihm gehörten Persönlichkeiten wie der Gemeinderabbiner Leo Baerwald, der Judaica-Sammler Heinrich Feuchtwanger und der Kunsthistoriker Theodor Harburger an. Mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten konnten diese Pläne nicht mehr weiterverfolgt werden.
1963 besuchte eine Gruppe von Mitgliedern der Israelitischen Kultusgemeinde München, angeregt von ihrem späteren Präsidenten Hans Lamm, die Ausstellung “Monumenta Judaica – 2000 Jahre jüdische Geschichte und Kultur am Rhein“ in Köln. Unter dem Eindruck dieser großen Ausstellung bildete sich um Hans Lamm ein Verein mit dem Ziel, die 1933 gescheiterten Pläne, ein Jüdisches Museum in München zu errichten, wieder aufleben zu lassen. Doch auch dieses Vorhaben konnte nicht umgesetzt werden.
1989 eröffnete – durchaus auch als Zeichen des Protests über die mangelnde Unterstützung des Museumsvorhabens – der Galerist Richard Grimm ein kleines, privates Jüdisches Museum in seinen Galerieräumen in der Maximilianstraße, das sich trotz seiner geringen Größe zu einem Anziehungspunkt für Münchner, Touristen aber auch ehemalige jüdische Münchnerinnen und Münchner entwickelte. Ab 1998 wurde diese Pionierarbeit mit Hilfe des Münchner Stadtmuseums und des Stadtarchivs in einem Rückgebäude der Synagoge Reichenbachstraße fortgeführt.
Als gegen Ende der 1990er Jahre die Israelitische Kultusgemeinde die Errichtung einer Synagoge und eines Gemeindezentrums plante, bot sich endlich eine dauerhafte Lösung für ein Jüdisches Museum München an: Der Stadtrat beschloss, als drittes neues Gebäude am St.-Jakobs-Platz ein Jüdisches Museum in städtischer Trägerschaft zu errichten.
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