Wöchentlich werden wir im Mai auf unseren Social Media Kanälen gemeinsam eine Frage zur Arbeit der Jüdischen Museen im „danach“ stellen und innerhalb einer Woche in verschiedenen Beiträgen über die jeweilige Thematik zum jeweiligen Thema diskutieren. Wir wollen Thesen, Ansätze und Denkanstöße generieren, die uns und unsere Besucher_innen auf die Zeit nach der erneuten Öffnung der Museen vorbereiten und einstimmen sollen. Gemeinsam wollen wir uns an die Fragen eines danach heranwagen und Gestaltungsvorschläge entwickeln. Lasst uns gemeinsam #danachdenken.
#danachdenken
Museen sind vielfältig von der Corona-Krise betroffen: Schließungen auf unbekannte Zeit, Einschränkungen im Leihverkehr, Verlagerung der Vermittlung vor allem in den digitalen Raum. Doch nicht nur die Schließzeit birgt Herausforderungen, auch die Zeit „danach“ wird Veränderungen mit sich bringen. Gemeinsam wollen einige Jüdische Museen in Deutschland daher #danachdenken.
Ja, doch, da haben Sie hoffentlich recht: Die Zeit nach Corona wird eine andere, eine neue, sein. Ich sehe diese Auszeit als Lupe, die klar unseren verfehlten Lebensstil, in all seinen schillernden Facetten, zeigt, für diejenigen, die sehen wollen und nicht durch alte Konditionierungen getrieben sind.
Da sind natürlich auch Museen als öffentlich sichtbare Archive betroffen. So könnten sie auch an einer Schärfung der Sehstärke für nicht-zukunftsfähige Zustände und Verhaltensweisen mithelfen, sie könnten, und müsen, ein Weiter so! zur Disposition stellen.
Ein jüdisches Museum, als Stätte der Darstellung vergangener Zeiten und Übel sollte sich, aus meiner (nicht-jüdischen) Sicht, an der Maxime von Max Mannheimer orientieren:
Ihr (die Schüler, zu denen er immer wieder gesprochen hat) seid nicht verantwortlich für das, was geschehen ist, aber sehr wohl dafür, das es nicht mehr geschieht.