Das Glück der freien Rede – Ein Workshop mit Sharone Lifschitz

Gemeinsame Mahlzeiten und Unterhaltungen mit Zufallsbekanntschaften spielen in Sharone Lifschitz' künstlerischer Arbeit eine nicht zu unterschätzende Rolle. Und so war es nur folgerichtig, dass im März ein Workshop mit der Künstlerin im Jüdischen Museum München mit einem gemeinsamen Frühstück begann.

Am Frühstückstisch saßen neben der Künstlerin zehn Schülerinnen und Schüler, die das Berufsvorbereitungsjahr für Flüchtlinge an der Städtischen Berufsschule für Berufsvorbereitung absolvieren.

Frisch gestärkt ging es dann in die Wechselausstellung Smiling at you. Sharone Lifschitz: Works 2000-2014. Fasziniert hörten die Schülerinnen und Schüler zu, als Sharone ihr Projekt Speaking Germany vorstellte: Besonders die Idee, im Zug durch Deutschland zu fahren, wildfremden Mitreisenden Schokolade anzubieten und sie so in Gespräche zu verwickeln, stieß bei den jungen Leuten auf viel Interesse und regte zu Diskussionen darüber an, wie leicht oder schwer es fällt, in einem fremden Land in einer fremden Sprache Kontakte zu knüpfen.

Die Themen Kommunikation, Verständigung und Heimat tauchten auch auf den Plakaten wieder auf, die die Schülerinnen und Schüler dann im Museumsfoyer gestalteten: Auf lange Tapetenrollen schrieben und malten sie ihre Botschaften an die Stadt München, die sie dann in die Stadt hinaustrugen.
Obwohl es einigen der jungen Leuten ein bisschen peinlich war, mit selbstgemalten Plakaten in die Stadt zu gehen, stellte ein Teilnehmer fest, dass er Glück dabei empfindet, seine Meinung sagen zu können und gehört zu werden, weil er viel zu sagen hat.

Wir danken allen Beteiligten am Workshop für ihre Neugier und Offenheit!

Die Ausstellung ‘Smiling at you. Sharone Lifschitz: Works 2000-2014.’ ist noch bis zum 9. Juni im Jüdischen Museum München zu sehen.