Blog, die Kurzform für Weblog, ist eine Wortschöpfung aus dem englischen Web und Log und bedeutet soviel wie digitales Tagebuch oder Logbuch. Seit 2010 ist der Museumsblog Kern unseres digitalen Angebots. Über 500 Beiträge haben wir in den vergangenen elf Jahren hier veröffentlicht. Bei Durchgehen der alten Beiträge entdeckten wir so manch Überraschendes: Erinnern Sie sich noch an unser „Kickerkonzert“ 2017 oder die Ausstellungseröffnung 2016, zu der das Museum sein eigenes Bier anbot?
Gerade in der Anfangszeit wurden oft mehrmals pro Woche Neuigkeiten aus dem Museum auf dem Blog gepostet: Terminhinweise, Pressestimmen, Fotos und mehr. Heute sind Twitter, Instagram und Co. längst die etablierten Kanäle, um Neuigkeiten zu teilen. Und mehr noch: Sie bieten die Möglichkeit, sich direkt mit dem digitalen Publikum auszutauschen. Welche Rolle kann der Blog in Zukunft daneben noch spielen?
Anders als die schnelllebigen Social-Media-Feeds verstehen wir den Blog als unser Langzeitgedächtnis. Als Bildungs- und Forschungseinrichtung ist es uns wichtig, Informationen nachhaltig und frei zugänglich zur Verfügung zu stellen. Der Blog als unabhängige Plattform bietet die Möglichkeit dazu. Manche Themen auf dem Blog stoßen auch nach Jahren regelmäßig auf Interesse, berichtet Angela Brehm (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit). Immer wieder finden Studierende, Journalist_innen und auch Schüler_innen, die zu einem bestimmten Thema recherchieren, über den Blog zu uns. In Zukunft wollen wir auf dem Blog schwerpunktmäßig die eigene Sammlung vorstellen und vertiefende Inhalte zu unseren Ausstellungen präsentieren. Auch digitale Bildungsangebote, Mitschnitte unserer Veranstaltungen, Gastbeiträge und Interviews sollen hier Platz finden.
Neue Themen und Navigation
Anfang des Jahres setzten wir uns mit Leitung und Kuratorinnen in einem digitalen Workshop zusammen und diskutierten über neue Themen und Formate. Es entstand die Idee zu fünf neuen Themenfeldern: „Stimmen“, „Orte“ und „Sachen“ sind an die Stationen unserer Dauerausstellung angelehnt; darüber hinaus die Themen „Kunst“ und „Leben“. Die neuen Themenfelder sollen möglichst offen sein und neugierig machen. Kerstin Baur, Kuratorin für Vermittlung, erklärt: Wer sich für Kunst interessiert, hat vielleicht auch Lust, selbst an einem Kreativworkshop teilzunehmen, Label wie „Vermittlung“ oder „Bildung“ können eher abschrecken. Wer sich dagegen gezielt für die Bildungsarbeit am JMM interessiert, kann sich über den Hashtag #Bildung passende Beiträge anzeigen lassen.
Neu auf der Startseite ist ein thematisches Feature, in dem wir drei Beiträge zu einem aktuellen Thema präsentieren: Am 21. Dezember präsentieren wir in einer Video-Premiere die Edition der Briefe Kurt Landauers, daher ist unser erstes thematisches Feature dem ehemaligen FC Bayern-Präsidenten gewidmet. Themen für zukünftige Features können vielfältig sein: Jahres- oder Gedenktage, Blogparaden oder andere aktuelle Anlässe. Wir hoffen, unser digitales Publikum auch mit dem ein oder anderen ungewöhnlichen Thema überraschen zu können.
Design und Barrierefreiheit
Nach elf Jahren war es auch in Designfragen höchste Zeit für einen frischen Anstrich. Webdesigner Florian Dreyßig hat für den neuen Blog ein zeitgemäßes Design entwickelt, das nicht nur optisch überzeugt. Es ist unser Ziel, dass unsere digitalen Angebote von allen genutzt werden können. Eine klare Schriftgestaltung, große Bildformate und eine intuitive Navigation sollen ein angenehmeres Leseerlebnis für alle ermöglichen, auch unterwegs auf dem Smartphone. Alternative Bildtexte und eine gute Strukturierung der Beiträge sollen die Seite zudem für die Nutzung über Screenreader optimieren.
Und wie weiter?
Nicht nur das Thema digitale Barrierefreiheit ist eines, das uns in den nächsten Wochen und Monaten weiter beschäftigen wird, sondern auch die Entwicklung von neuen Formaten. Nicht zuletzt freuen wir uns über Feedback und Ideen von unseren Leser_innen und anderen Blogger_innen. Welche Themen interessieren Sie? Dürfen es mehr Hintergrundberichte oder Interviews sein? Und wie lang ist eigentlich der perfekte Blogbeitrag?
Wir danken textbau.media für die Unterstützung bei der Konzeption und Umsetzung des neuen Blogs, insbesondere Jan Krattiger und Florian Dreyßig, die uns von der ersten Idee bis zu den technischen Feinheiten unterstützt haben.
Sie haben Ideen oder Wünsche für den neuen Blog? Wir freuen uns über eine E-Mail an social-juedisches-museum@muenchen.de