Europäischer Tag der jüdischen Kultur am Sonntag, 2. September 2018

Zum 19. Mal veranstalten dieses Jahr jüdische und nichtjüdische Organisationen gemeinsam den Europäischen Tag der jüdischen Kultur. Von der Türkei bis Lettland und von Großbritannien bis Georgien öffnen in 28 europäischen Ländern an diesem Sonntag jüdische Kulturdenkmäler ihre Tore. Synagogen, Friedhöfe, Schulhäuser, Ritualbäder, Museen und Gedenkstätten stehen, bei meist freiem Eintritt, zur Besichtigung offen.

„Storytelling“ ist das Thema des diesjährigen ETdjK, das meint das Erzählen von Geschichten. Von der Vergangenheit bis in die Gegenwart ist das Erzählen von Geschichten ein lebendiger Teil der Erinnerung. Erzählte Geschichten erreichen nicht nur Menschen aller Altersgruppen, sondern vermitteln auch Werte und Moralvorstellungen. Das Erzählen von Geschichten schafft daher Kontinuität, sichert Traditionen und Kulturen und trägt dazu bei, diese an zukünftige Generationen weiter zu geben. Erinnern und Erzählen stehen auch im Judentum seit jeher in enger Verbindung. Von der Tora, über den Reichtum jüdischer Volkssagen bis hin zu Geschichten allgegenwärtiger Migration gilt es vieles zu entdecken. Neben mündlich tradierten Erzählungen tragen auch Gegenstände Geschichten in sich. In eine Erzählung (Story) eingebettet, wird das Museumsobjekt lebendig und bekommt eine Geschichte.

In München

Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern umfasst mit ihren rund 9.500 Mitgliedern die zweitgrößte jüdische Gemeinschaft in der Bundesrepublik. Am 9. November 2006 eröffnete sie eine neue Hauptsynagoge. Ein historisches Ereignis: Denn damit kehrte die Kultusgemeinde – 68 Jahre nach der Zerstörung der vormaligen Hauptsynagoge im Sommer 1938 an der Herzog-Max-Straße – wieder ins Stadtbild zurück. Weit über 280.000 Besucher haben die Synagoge „Ohel Jakob“ (Zelt Jakobs) seit der Eröffnung besichtigt.

Zusammen mit dem 2007 bezogenen Gemeindezentrum und dem zeitgleich eröffneten Jüdischen Museum München bestimmt der moderne Bau das neue Erscheinungsbild an einem der stadtgeschichtlich ältesten Plätze der Landeshauptstadt. Der St.-Jakobs-Platz ist ein Ort der Begegnung und neues Zentrum jüdischen Lebens in der bayerischen Landeshauptstadt. Auch dieses Jahr lädt die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern zu einem bunten Veranstaltungsprogramm rund um den St.-Jakobs-Platz ein. Seit 12 Jahren gibt es nun das Jüdische Zentrum am Jakobsplatz.

Das Jüdische Museum München bietet ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm mit einem Kinderworkshop und mehreren öffentlichen Rundgängen an.

Das Programm im Detail:

Jüdisches Museum München

10.00 – 18.00 Uhr

Freier Eintritt in das Jüdische Museum München

Öffentliche Führungen, Teilnahme kostenlos

11.00 / 12.30 / 15.00 Uhr

„Highlights im Jüdischen Museum“
„A Muslim, a Christian and a Jew. Eran Shakine”

14.00 – 16.00 Uhr

Öffentlicher Kinderworkshop: Teilnahme kostenlos
„Rosch Haschana – Ein süßes Neujahr“
für Kinder von 6 – 12 Jahren

Auskunft und Anmeldung unter Tel.: 089 / 28 85 16 423
oder unter fuehrungen.jmm@muenchen.de

Außerdem:

14.00 – 15.30 Uhr

Rundgang über das neu beschilderte Außengelände von St. Ottilien und durch die Ausstellung „Sankt Ottilien –das Benediktinerkloster und seine jüdische Geschichte 1945 – 1948“
Treffpunkt: An der Infotafel am Parkplatz / Gasthaus der Erzabtei / St. Ottilien, 86941 St. Ottilien
Eintritt frei
Auskunft und Anmeldung unter Tel.: 089 / 28 85 16 423 oder unter fuehrungen.jmm@muenchen.de

Hier das ganze Programm als PDF anschauen