Medaille „München leuchtet“ für Ilse Ruth Snopkowksi

In Anerkennung ihrer Verdienste um die Vermittlung jüdischer Kultur und Tradition sowie um die Aufklärung über den Holocaust hat Bürgermeister Hep Monatzeder der Vorsitzenden der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V., Ilse Ruth Snopkowski, jetzt im Rathaus die Medaille „München leuchtet – Den Freunden Münchens“ in Silber überreicht.

„Dass jüdisches Leben und jüdische Kultur bei uns wieder feste, sichtbare und selbstverständliche Bestandteile des öffentlichen Lebens geworden sind, das haben wir in München auch Ihrem unermüdlichen Engagement zu verdanken“, betonte Monatzeder bei der Ehrung. Gemeinsam mit ihrem verstorbenen Ehemann Dr. Simon Snopkowski, der auch Präsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern war, gründete Ilse Ruth Snopkowski 1981 die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition. Ziel des Vereins war es, die Münchnerinnen und Münchner wieder näher an die jüdische Kultur heranzuführen, sie mit jüdischem Kulturgut vertraut zu machen. „Das war und ist ein wichtiger Beitrag zum gegenseitigen Verständnis von Juden und Nichtjuden“, hob Monatzeder hervor.

Seit 1987 organisiert die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition alljährlich im Herbst die Jüdischen Kulturtage in München. Die Stadt stellte dafür von Anfang an den Gasteig als Veranstaltungsort zur Verfügung. Die Kulturtage präsentieren jeweils eine breite Palette jüdischen Kulturschaffens von Musik, Malerei und Literatur bis zu Theater, Film und Tanz. In diesem Jahr feiert die Veranstaltungsreihe ihr 25-jähriges Bestehen mit einem großen Jubiläumsprogramm vom 12. bis 22. November.

„Die Jüdischen Kulturtage sind aus dem kulturellen Leben unserer Stadt nicht mehr wegzudenken“, betonte Monatzeder. „Sie sind eine feste Größe im städtischen Veranstaltungskalender und eine viel beachtete Plattform der interkulturellen Verständigung, die Zeichen setzt für ein besseres gegenseitiges Kennenlernen und ein gedeihliches Miteinander.“ Über die Jüdischen Kulturtage hinaus organisiert die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition auch Ausstellungen, in denen sie die verschiedensten Aspekte jüdischer Kultur aufzeigt. Seit 2008 sind zudem die Jüdischen Filmtage hinzugekommen, bei denen die Werke jüdischer Filmemacher gezeigt werden. Seit dem Tod ihres Mannes im Jahr 2001 führt Ilse Ruth Snopkowski die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition als Vorsitzende. In Erinnerung an ihn wurde 2006 der Simon-Snopkowski-Preis ins Leben gerufen. Er zeichnet besondere Verdienste auf dem Gebiet der Forschung zur jüdischen Geschichte und Kultur und zum Holocaust in Bayern aus.

Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben, vorzugsweise für Arbeiten von Schülerinnen und Schülern. Die Erinnerung an Simon Snopkowski hält dessen Witwe auch durch eine Dauerleihgabe an das Jüdische Museum München wach: Dort ist dessen Wandschrank mit ganz persönlichen Erinnerungsstücken zu sehen, die die Geschichte der Verfolgung dokumentieren. An der Ehrung nahmen aus dem Stadtrat Dr. Ingrid Anker (SPD) und Marian Offman (CSU) teil. Die Medaille „München leuchtet – Den Freunden Münchens“ wird von der Landeshauptstadt München seit 1961 für besondere Verdienste um München verliehen.

Das Jüdische Museum München gratuliert Frau Snopkowski sehr herzlich zu dieser Ehrung. Wir freuen uns, im Rahmen der 25. Jüdischen Kulturtage München, Veranstaltungsort für die Lesung von Eli Amir am 22. November 2011, 19 Uhr zu sein. Mehr Informationen dazu unter: www.juedisches-museum-muenchen.de