Peter Szondi gehört zu den großen Figuren der Literaturwissenschaft in der Nachkriegszeit, sein Buch über die „Theorie des modernen Dramas“ ist ein Longseller. Seine Essays über Hölderlin, Benjamin oder Celan bestechen durch Scharfsinn, Tiefsinn und Eleganz.
Szondi spricht in seinen Schriften, die fast immer Außenseitern galten, äußerst beziehungsreich, nur eines macht er kaum zum Thema: seine Lebensgeschichte eines deportierten Juden. Andreas Isenschmid, in Berlin wohnhafter Literaturkritiker der Neuen Zürcher Zeitung am Sonntag, schlägt in seinem Vortrag über Szondi als „self displaced person“ vor, Szondis wissenschaftliche Schriften als verborgene Auseinandersetzung mit der komplexen Gemengelage seines eigenen Judentums zu lesen.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung „Wer zeugt für den Zeugen?“
Vortrag von Andreas Isenschmid über den Literaturwissenschaftler Peter Szondi.
Do., 1. Juli im Jüdischen Museum um 18 Uhr, St- Jakobs-Platz 16
Hier geht es zu einem Beitrag auf Deutschland-Radio, anlässlich einer Ausstellung über den Autor des Klassikers „Theorie des modernen Dramas“.
Einen Beitrag von Andreas Isenschmid zu Peter Szondis 75. Geburtstag in der Zeit können Sie hier nachlesen.