Potemkinsche Häuser

Unsere Ausstellung über die jüdischen Displaced Persons läuft noch bis Mitte Juni, aber hinter den Kulissen begannen bereits die Vorbereitungsarbeiten für den zweiten Teil unserer Reihe „Juden 45/90“. Unter dem Titel „Von ganz weit weg – Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion“ wird sie sich jener Zuwanderung von Jüdinnen und Juden in die Bundesrepublik widmen, die in den letzten zwanzig Jahren die jüdische Gemeinde in Deutschland nachhaltig geprägt und verändert hat.

Diese Woche war Ausstellungsszenograph Detlef Weitz (2. v.l.) vom Berliner Büro Chezweitz & Partner – er und sein Team haben bereits Ausstellung und Katalog des ersten Teils der Reihe „Juden 45/90“ gestaltet – bei uns in München und hat sein Gestaltungskonzept für den zweiten Teil vorgestellt und mit uns diskutiert. Mit dabei war auch die Schriftstellerin und Historikern Lena Gorelik (4. v.r.), die gemeinsam mit Jutta Fleckenstein und Piritta Kleiner ein Segment der Ausstellung konzipiert.

Große gestalterische Herausforderung ist es diesmal, dass wesentliche Teile der Ausstellungselemente der ersten Ausstellung in veränderter Form wiederverwendet werden sollen. Das Labyrinth im ersten Obergeschoss wird sich – so die Pläne – in einen spielerischen Hürdenlauf verwandeln, der die Schwierigkeiten der Zuwanderung und Integration nachvollziehbar werden lässt. Die im zweiten Obergeschoss in Reih’ und Glied stehenden Häusersilhouetten aus Föhrenwald sollen sich zu einer russischen Häusergruppe (womit auch der Titel dieses Beitrags erklärt wäre) verdichten, in dem das erfahrbar und sichtbar wird, was die Zuwanderer von der alten in die neue Heimat mitgebracht haben. Bis es aber so weit ist, wird noch einige Arbeit notwendig sein. Das Ergebnis präsentieren wir bei der Eröffnung am 10. Juli 2012. Unbedingt vormerken!

Foto: Anne Uhrlandt