So ermittelte Kommissarin Charlotte Lindholm letztens in „Mord in der ersten Liga“ im Fußballstadion. Grüner Rasen und jubelnde Fans, dazu ein paar Hooligans und Gerüchte um einen homosexuellen Spieler – und los geht es.
Der entspannte Zuschauer kriechtunter Betten, betritt noble Zweitwohnungen auf dem Land und sieht verärgerte Alibi-Frauen mit Porschetüren knallen. Die Kommissarin hört Sätze wie „Wissen Sie, die halbe Nationalmannschaft ist angeblich schwul, einschließlich Trainerstab“, und so weiter. Nach 90 Minuten war zwar nicht der Hooligan der Mörder, sondern der windige Manager. Und der Erschlagene war auch nicht homosexuell, aber dafür outete sich ein anderer.
Montags meldete sich dann – wie sehr häufig montags – die dargestellte Community zu Wort. Diesmal ein echter Manager, Oliver Bierhoff. Der Team-Manager der echten Fußball-Nationalmannschaft ließ vermelden, dass er es ärgerlich finde, dass die Prominenz der deutschen Fußball-Auswahl missbraucht werde, um irgendein Thema zu entwickeln, das „inhaltlich keine Relevanz“ habe. (zitiert die Süddeutsche Zeitung die Bild-Zeitung
und die Oliver Bierhoff, SZ 26.03.2011)
Auch schräg. Aber wir warten einfach, wer am nächsten Sonntag dran ist.
Wenn Sie vorher schon Zeit haben, können Sie in der Wechselausstellung „Das war spitze! Jüdisches in der deutschen Fernsehunterhaltung“ mehr über die Darstellung von Juden im Tatort und in anderen Fernsehformaten sehen.
Foto: NDR