Zu den vielen Objekten und Gegenständen, die die Ritualisierung darstellen, setzen die Werke der New Yorker Künstlerin Quintan Ana Wikswo einen Kontrast: sie erschuf selbst ein Ritual gegen das Vergessen, indem sie die Reste des nicht bezeichneten, sogenannten Dachauer „Sonderbaus“, darunter das KZ-Bordell, erforschte und literarisch sowie fotografisch erfasste. Im Rahmen von Wikswos Werken fand am Abend der Vernissage eine Tanzperformance statt: die Tänzerinnen führten gemeinsam mit der Choreographin Alexx Shilling einen Tanz auf der Treppe des jüdischen Museums auf. Dabei färbten Projizierungen aus Wikswos literarischer Forschung zum Thema die Wände in Bild und Wort ein.
Weitere Besonderheit der Ausstellung ist die Darstellungsform der Exponate. Innerhalb der halbkreisförmigen Struktur und zwischen groß gedruckten Einführungstexten, die ringsum den Raum umarmen, stehen die Objekte in ihrer Ästhetik unbeschriftet im Mittelpunkt. Die Informationen dazu sind in einem Heft, dass jedem Besucher separat zur Verfügung gestellt wird, nachzuschlagen. In unserem Video zeigen wir einen Einblick in die Ausstellung, Interviews und Impressionen von der Eröffnung.
Text: Viviana D’Angelo