Direktor Bernhard Purin sprach mit den Gästen über eine mögliche wissenschaftliche Zusammenarbeit. Mindaugas Kvietkauskas, der seit Januar im Amt ist, ist in Litauen neben seiner politischen Tätigkeit als Autor und Literaturwissenschaftler bekannt. Er hat Jewish Studies an der Universität Oxford studiert und möchte 2021 im Rahmen eines Litauisch-Bayerischen Themenjahres auch jüdische Schwerpunkte setzen.
Bei einem Rundgang durch die Dauerausstellung erklärt Bernhard Purin, dass viele der Jüdinnen und Juden, die heute in München leben, litauische Wurzeln haben. Bayern und die Landeshauptstadt waren in der unmittelbaren Nachkriegszeit vorübergehende Heimat für Schoa-Überlebende und Geflüchtete aus Osteuropa, den so genannten Displaced Persons, auch aus dem heutigen Litauen. Nach 1991 emigrierten erneut litauische Jüdinnen und Juden nach München, diesmal als so genannte Kontingentflüchtlinge. 2011 und 2012 hat das Jüdische Museum München diesen beiden Migrationsbewegungen die Doppelausstellung Juden 45/90: Von da und dort – Überlebende aus Osteuropa / Von ganz weit weg – Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion gewidmet.