Von Anna und Paulus Kaufmann
Wenn wir eine Stadt von oben anschauen, liegt sie vor uns wie eine Landkarte. Bei uns im Museum haben wir so eine Landkarte von München. Hier kannst Du Dir also die ganze Stadt anschauen und musst dafür noch nicht mal auf einen hohen Turm steigen. Außerdem gibt es noch einen großen Vorteil unserer Karte im Museum: Sie ist ganz weich, denn eigentlich ist unsere München-Karte ein riesengroßer Teppich!
Was sehen wir denn, wenn die Stadt so unter uns liegt? Vielleicht sehen wir Flüsse oder Seen. In München zieht sich die Isar durch die ganze Stadt. Es gibt Parks und Wälder. Außerdem erkennen wir sicher einige große Gebäude: hohe Türme, Kirchen, Fabriken, vielleicht auch die Synagoge neben unserem Museum. Vor allem aber sehen wir Häuser. Ganz viele Häuser. Hier überall leben Menschen. In München sind es über eine Million Menschen. Das kann man sich gar nicht so richtig vorstellen: eine Million Menschen! Große Menschen, kleine Menschen. Alte Menschen, junge Menschen. Fußballfans und Musikerinnen, Zoo-Besucherinnen und Museumsgäste. Lehrer, Ärztinnen, Computerspiele-Erfinderinnen, Eisverkäufer und Philosophen. Einige dieser Menschen glauben an Gott, andere an Buddha, wieder andere an gar nichts oder an etwas, was man gar nicht in Worte fassen kann. Sie haben die verschiedensten Dinge gern, sie gehen gerne indisch essen, oder chinesisch oder israelisch oder italienisch. Die Menschen in Deiner Stadt sind vielleicht in anderen Städten oder Ländern geboren worden und sprechen noch weitere Dialekte oder Sprachen. Eine ganz schön bunte Mischung lebt da unten!
Um zu sehen, wie vielfältig die Menschen sind, die in einer Stadt zusammenleben, reicht es oft schon, sich eine einzige Straße oder ein einzelnes Haus anzuschauen. Wie ist es denn in Deinem Zuhause? Mit welchen Menschen lebst Du zusammen unter einem Dach? Überlege mal, wie verschieden Ihr alle seid. Manche Menschen in Deiner Nachbarschaft wirst Du vermutlich gut kennen. Andere sind Dir eher fremd.
Wenn Du Lust hast, mach mit bei unserem Kunst-Projekt! Wir falten aus Papier Häuserboxen, in der die unterschiedlichen Geschichten aus unserem Haus oder unserer Straße Platz haben. Hier findest Du ein Video, das Dir zeigt, wie Du aus einem großen Papierbogen so eine Box falten kannst. Schau Dir den Film gerne mit jemand anderem zusammen an, dann könnt ihr euch gegenseitig unterstützen.
Wenn Deine Box fertig ist, kannst Du sie bemalen oder bekleben. Sicher gelingt es Dir mit einer Zeichnung, einem Foto oder einer Farbe, dass die Box Deinem Zuhause ähnlich sieht.
In Deiner Häuser-Box ist nun gut Platz für ein kleines Leporello. Das ist ein Faltheft. Hierfür klebst Du mit einem Klebeband einige festere Papierquadrate aneinander.
Auf den einzelnen Seiten von Deinem Leporello taucht auf, was Du über Dein Zuhause oder Deine Nachbarschaft erzählen möchtest: Du kannst zeichnen; Du kannst etwas einkleben, ein Gespräch oder Deine Gedanken aufschreiben. Es darf eine ganz bunte Mischung entstehen, jede Seite wird anders werden. Du könntest jede Seite einer Person widmen, oder einer Familie oder einem Haus in Deiner Straße. So sammelst Du in Deiner Box die Vielfalt Deiner Stadt.
Wenn Du Lust hast, schick uns ein Foto von Deiner Box und dem Leporello an: juedisches.museum@muenchen.de. Wir sind gespannt und wünschen viel Freude damit!
Hier findest Du eine Anleitung zum Falten (PDF).