Unterschiedliche Themen spannen einen Bogen vom Bier im Alten Israel bis zur aktuellen Craft-Bier-Szene Israels. Und auch ein eigens für die Ausstellung gebrautes Bier, das man im Café Expont kosten kann, darf dabei nicht fehlen. Ganz zu schweigen von schönen Craft-Beer-Gläsern und Bierdeckeln, die als Erinnerungstücke gekauft beziehungsweise mitgenommen werden können.
Bis dahin ist allerdings noch einiges zu tun und was zuvor auf dem Papier geplant worden ist, nimmt nun langsam Form an. Ungewohnte Geräusche hört man in den oberen Etagen des Museum: Es wird gehobelt, geschraubt, gesägt und gehämmert. Maler schwingen ihre Pinsel und überall im Haus entdeckt man Schreiner bei ihrer Arbeit, die vom Groben bis ins kleinste Detail reicht. Es ist faszinierend zu sehen, wie die Ausstellung Gestalt annimmt, wie Räume ihre Dimensionen verändern, durch einen neuen Anstrich, durch eigens aufgezogene Zwischenwände, durch Lichtspiele, die Objekte entsprechend in Szene setzen sollen.
So zeigt dieses großformatige Bild den ehemaligen Münchner Generaldirektor der Löwenbräu AG, Hermann Schülein (1884 – 1970), in unverkennbarer Geste, in der Hallertau vor einem Metzen knieend und am Hopfen schnuppernd, um seine Qualität zu prüfen. Transportiert und gelagert wurde der Hopfen vor Erfindung des PVC und der Hopfen-Pellets in riesigen Jutesäcken, deren Herstellung allein mit Schwerstarbeit verbunden war. Einige dieser Ungetüme werden in der Ausstellung zu sehen sein, mit all ihren zuordnenden Stempeln, Aufschriften und Wachssiegeln.
In der Liebmann-Brewery in New York fand Hermann Schülein, nachdem er 1936 aus Nazi-Deutschland in die USA geflohen war, eine Fortsetzung seiner Brauer-Karriere, in dem er sie durch die Entwicklung neuer Bier-Rezepturen und ein geniales Marketing der Bierbezeichnung „Rheingold“ zur erfolgreichsten Brauerei der amerikanischen Ostküste machte. Seine Miss-Rheingold-Wahlen waren streckenweise populärer als die amerikanischen Präsidentschaftswahlen.
Etwa 260 Objekte rund um das Thema Bier und Bierbrauen warten darauf, ab 13. April den Besucherinnen und Besuchern ihre Geschichten erzählen zu dürfen; Geschichten von Münchner jüdischen Bierbrauern, Bierkrugveredlern, Hopfenhändlern, die in der Vergangenheit die Gewerbe rund um das bayerische Brauwesen nachhaltig prägten.