Auf den ersten Blick unscheinbar und alltäglich wirken eine Reihe von Visitenkarten, die aber auf den zweiten Blick viel mehr über ihre Besitzer und deren Selbstwahrnehmung aussagen, als es Visitenkarten gewöhnlich tun. Auf den kleinen Kärtchen sind nämlich nicht nur der Name und der gegenwärtige Wohnort in einem DP-Lager angegeben, sondern auch die Namen von Konzentrations- und Vernichtungslagern, die der Inhaber der Visitenkarte überlebt hat. Auf einigen Karten sind sogar auch die Häftlingsnummern abgedruckt.
In einigen Wochen kommt die Tochter eines der Männer, dessen Visitenkarte in unserer Ausstellung gezeigt wird, zu Besuch ins Jüdische Museum München und wir hoffen, von ihr noch mehr über ihren Vater erfahren zu können.
Fotos: Franz Kimmel