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Bei all den Möglichkeiten, die unsere Stadt jeden Abend bietet, fällt die Entscheidung oft schwer: Nach der Arbeit ins Theater, zur Vernissage oder doch lieber auf das Konzert? Damit Sie nichts verpassen, twittern wir heute auf unserem Twitter Kanal @juedischemuseum live aus der Veranstaltung mit Mirjam Pressler und Uri Orlev, die im Rahmen des White-Raven-Festivals stattfindet.

Zumindest heute müssen Sie auf nichts verzichten. Sie können ganz entspannt der Lesung von Mirjam Pressler und Uri Orlev folgen. Marco Eisenack, Verantwortlicher des Blogs des Jüdischen Museums, wird das Gespräch der beiden Schriftsteller ab 19 Uhr auf Twitter kommentieren. Unter dem Motto „Wenn die Erinnerung kommt, halt sie fest“ werden die beiden grundverschiedenen und doch so ähnlichen Autoren, der 1931 geborenen KZ-Überlebende Uri Olev und die zehn Jahre jüngere Mirjam Pressler über den Umgang mit ihrer Erinnerung sprechen.

Als der 14jährige Uri Orlev als Überlebender aus dem Konzentrationslager Bergen-Belsen im Frühherbst 1945 in das britisch verwaltete Palästina kommt, wollte er alles vergessen. Drei Jahre später, als der Staat Israel gegründet wird, gelten allein die Helden des Aufstandes im Warschauer Ghetto als Vorbild der jungen Nation, und auch Uri Orlev will mit seinen 17 Jahren kein „alter Jude“ sein.

Er will neu anfangen, doch es gelingt ihm nicht. Die Erinnerung wird ihm zur Heimat, zuweilen auch zum inneren Exil. Erst durch das Gerichtsverfahren gegen Adolf Eichmann begreift man in Jerusalem, dass die eindringlichen Jugendromane von Uri Orlev den Kern der Vergangenheit des jungen Israels enthalten. Dreißig Romane schreibt der 1931 geborene Autor über die Jahre. Internationale Auszeichnungen folgten.

Mirjam Pressler kommt erst als junge Mutter zur Schriftstellerei. Zehn Jahre jünger als Orlev, wuchs die uneheliche Tochter einer jüdischen Mutter bei Pflegeeltern auf. Mit 40 Jahren schreibt sie ihr erstes Buch. Und sie beginnt zu übersetzen, überträgt das Tagebuch der Anne Frank ins Deutsche, die Werke vieler israelischer Autoren, fast alle Bücher von Uri Orlev. Und schreibt historische Romane, wie „Nathan und seine Kinder“ für den sie 2009 die Corine erhält, ein Preis von vielen ,der heute in ihrem Regal steht.

Durch den Abend führt Jochanan Shelliem, seit 1978 Hörfunkjournalist der ARD, der 2006 für sein Feature über den Auschwitzprozess „Weinen Sie nicht, die gehen nur baden“ mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet wurde. 2011 veröffentlichte er das dreistündige Hörbuch „Begegnung mit einem Mörder. Die vielen Gesichter des Adolf Eichmann“ bei DAV.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem White Ravens Festival 2012.

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