Sukkot – Feiern und Essen in der Laubhütte

Nach dem jüdischen Kalender gibt es im Herbst ja so Einiges zu feiern. Die „Hohen Feiertage“, Rosch Haschana (Neujahr) und Jom Kippur (Versöhnungstag), sind soeben vorbei, da steht schon das nächste Fest vor der Tür: Sukkot.

Es wird zum Gedenken an die 40-jährige Wanderschaft der Israeliten durch die Wüste gefeiert. Der Name geht auf das wichtigste Symbol des Festes, die Laubhütten, zurück. Fromme Juden errichten solche Hütten jeden Herbst im Garten oder auf dem Balkon, um daran zu erinnern, dass die Israeliten während ihrer Wanderung keine festen Wohnstätten hatten. Der Kreativität beim Bau einer Sukka sind keine Grenzen gesetzt, solange sie aus zweieinhalb Wänden und einem Laubdach besteht, durch das die Sonne und die Sterne zu sehen sind. Theoretisch werden die Sukkot auch heutzutage noch eine Woche lang bewohnt. In der Praxis dienen die Laubhütten ob der vielerorts im Herbst ja schon recht frischen Temperaturen aber nur dazu, um darin zu feiern oder zumindest zu essen. Womit wir auch schon wieder beim Stichwort unserer Blogserie zu den Feiertagen wären: wohlschmeckendes Essen und dessen Zubereitung.

ALLERLEI GEFÜLLTES

Sukkot war ursprünglich eine Erntefeier. Es bot und bietet sich also an, in den sieben Festtagen viel frisch geerntetes Obst und Gemüse zuzubereiten. Außerdem werden an Sukkot auch gerne gefüllte Gerichte gegessen, die sinnbildlich für die Üppigkeit und Feierlichkeit der Festtage stehen. Also haben wir uns auf die Suche nach allerlei Gefülltem begeben und waren schon drauf und dran, ein exquisites Rezept für gefüllte Kohlrouladen zu empfehlen. Doch dann haben wir das Kochbuch „Jerusalem“ von Yotam Ottolenghi und Sami Tamimi aufgeschlagen, das selbst schon üppig gefüllt ist – mit vielen schönen Rezepten.

Darunter auch eines für etwas Gefülltes, das so appetitlich klingt und aussieht, das wir es niemandem vorenthalten möchten. Viel Spaß also beim Zubereiten der gefüllten Auberginen mit Pinienkernen – wie wir finden, ein wunderbar spätsommerlich-frühherbstliches Gericht für ein Festessen in der Sukka oder auch anderswo.

ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:

4  mittelgroße Auberginen, längs halbiert
6  EL Olivenöl
1 1/2 TL Kreuzkümmel, gemahlen
1 1/2 TL Paprikapulver, edelsüss
1 EL Zimtpulver
2 mittelgroße, fein gehackte Zwiebeln
500 g Lammhack (oder Rinderhack)
50 g Pinienkerne
20 g glatte Petersilie, gehackt
2 TL Tomatenmark
3 TL Zucker
1 1/2 TL Zitronensaft
1TL Tamarindenpaste
4 Zimtstangen
Salz und schwarzer Peffer

Die Auberginen mit der Schnittfläche nach oben in eine große Ofenform legen, mit 4 EL Olivenöl einpinseln und mit Salz und Pfeffer gut würzen. Im vorgeheizten Ofen bei 220 °C ca. 20 Minuten garen, dann abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit 2 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Die Gewürze mischen und die Hälfte der Mischung zusammen mit den Zwiebeln im Öl ca. 8 Minuten bei mittelstarker Hitze anbraten, dabei immer gut rühren. Fleisch, Petersilie, Pinienkerne, 1 TL Zucker, Tomatenmark, 1 TL Salz und etwas Pfeffer hinzugeben und ca. 8 Minuten braten, bis das Fleisch gar ist. Auberginen leicht einschneiden und die Fleischmasse in und auf den Auberginen verteilen. Die andere Hälfte der Gewürzmischung mit 150 ml Wasser, Tamarindenpaste, 2 TL Zucker, Zitronensaft, 1/2 TL Salz und den Zimtstangen verrühren und in die Ofenform mit den Auberginen gießen. Den Ofen auf 195 °C herunterschalten. Die Form mit Alufolie gut verschließen und die Auberginen für 1 1/2 Stunden im Ofen garen bis sie weich sind und die Sauce eingedickt ist. Sollte sie zu dickflüssig sein, mit etwas Wasser verdünnen.

Yotam Ottolenghi, Sami Tamimi
Jerusalem. Das Kochbuch
Dorling Kindersley (2012)

Foto: Alice Henneman / Flickr