Leon Garnczarski, geboren am 1. April 1911 in Czenstochowa in Polen, wurde in das Ghetto Lodz verschleppt. Er überlebt mehrere Konzentrationslager und wurde schließlich auf dem Todesmarsch bei Lebenau befreit. Als Displaced Person landete er im Jewish Assembly Center in Ainring, eine der großen Erstaufnahmeeinrichtungen für Überlebende der Schoa in Süddeutschland, direkt an der Grenze zu Österreich. Das Camp befand sich auf einem Gebirgsflughafen, der für Hitlers Residenz am Obersalzberg gebaut worden war.
Dort lernte Garnczarski eine Kriegswitwe aus dem Ort kennen und sie planten eine Auswanderung nach Amerika. Garnczarski wollte vorausreisen und packte seine Koffer. Er stand schon 1949 auf der Liste der Hilfsorganisation IRO, als er sich doch entschied bei Frau und inzwischen Kind in Ainring bleiben. Er begann in der Favorite-Bar und der Roxy-Bar in München in der Goethestraße zu arbeiten und zog 1962 mit der Familie nach München.
Dank an die Tochter von Leon Garnczarski für ihren Besuch.
Die Ausstellung „München Displaced. Der Rest der Geretteten“ ist eine Bestandsaufnahme zur Münchner Nachkriegsgeschichte. Viele Detailinformationen, Fotos und Erinnerungsstücke fehlen noch. Inzwischen haben Besucherinnen, Nachfahren von Münchner DPs und andere Interessierte ihre Erinnerungen mit uns geteilt.
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