Halbzeit

Heute vor drei Monaten ist unsere Ausstellung „Sieben Kisten mit jüdischem Material – Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute“ eröffnet worden und noch drei Monate wird sie zu sehen sein. Die „Halbzeit“ war für uns Anlass, aus konservatorischen Gründen ein Objekt auszutauschen.

Zeitzeugengespräch: Ein Abend mit Hilde Grünberg

Auch der letzte Schemel im Foyer des Jüdischen Museums Münchens war am vergangenen Donnerstagabend besetzt: Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Kooperation mit der Europäischen Janusz Korczak Akademie, der Liberalen Jüdischen Gemeinde München Beth Shalom und dem Jüdischen Museum München hatten zum Zeitzeugengespräch mit Hilde Grünberg eingeladen, das Interesse der Öffentlichkeit war überwältigend. Redakteurin Iris Tsakiridis, die für den BR bereits einen Fernsehbeitrag zum Thema gedreht hatte, führte durch den Abend, an dem mit Hilde Grünberg eine beeindruckende Frau Einblick in ihr bewegtes Leben gewährte.
Nicht zu übersehen: Seit dieser Woche erhellt die neue Leuchtwand zur Ausstellung „Sieben Kisten mit jüdischem Material“ unseren Museumseingang. Foto: Kerstin Dembsky

Unsere neue Ausstellung „Sieben Kisten mit jüdischem Material“ – Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute wird aufgebaut

Jeder Handgriff muss jetzt sitzen. Bis zur Eröffnung unserer neuen Wechselausstellung „Sieben Kisten mit jüdischem Material“ – Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute am 5. November bleiben nur noch wenige Tage. Es wird geklebt, gerückt und gehängt – immer mit einem wachsamen Auge fürs Detail. Wir haben unserer Restauratorin und Ausstellungstechnikerin Sabine Menges und ihrem Produktionsteam über die Schultern geschaut und das bunte Treiben auf den Ausstellungsflächen für Sie fotografisch dokumentiert.
Flyer der Ausstellung Вeschlagnahmt, 1995.

Einmahnen einer Zusätzlichkeit. Vor 23 Jahren eröffnete die erste Ausstellung Über NS-Raubkunst

In knapp drei Wochen, am 5. November 2018, wird im Jüdischen Museum München die von Bernhard Purin in Zusammenarbeit mit Kerstin Dembsky kuratierte und von Architekt Martin Kohlbauer gestaltete Ausstellung „Sieben Kisten mit jüdischem Material. Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute“ eröffnet.
Bernhard Purin (Direktor Jüdisches Museum München), Sandra Simovich (Israels Generalkonsulin) und Dr. Ludwig Spaenle (Antisemitismusbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung) Foto: Marina Maisel

Dokumente jüdischen Lebens in Bayern werden zugänglich gemacht

Bayerns Antisemitismusbeauftragter will Archivmaterial der jüdischen Gemeinden aus Israel künftig Nutzern in Bayern zugänglich machen – Israels Generalkonsulin Sandra Simovich und Bernhard Purin vom Jüdischen Museum München unterstützen sein Anliegen.

You&Me von Eran Shakine auf der Kunst-Insel am Lenbachplatz

Pralle Sonne, brütendende Hitze: Es war ein Kraftakt, den Eran Shakine am letzten Donnerstag vollbracht hat.

Nach kleiner technischer Verzögerung konnte es um 14 Uhr endlich losgehen. In acht Meter Höhe bemalte er das 5×5 Meter große Billboard am Lenbachplatz mit der Arbeit „You&Me“.

#München Displaced ONLINE

Eine Frau schaut sich die Ausstellung im Kloster St.Ottilien an

Jüdische Geschichte im katholischen Kloster – Eindrücke von Ausstellungseröffnung und internationalem Symposium in der Erzabtei Sankt Ottilien 10.-12. Juni 2018

Nur kurz verdunkelte sich am Sonntag der Himmel, aber das befürchtete Gewitter blieb aus und die Teilnehmer_innen, Gäste und Organisator_innen der Ausstellung und des Symposiums „Sankt Ottilien – das Benediktinerkloster und seine jüdische Geschichte 1945-48“ verbrachten bei bestem Wetter und an idyllischem Ort drei sehr intensive, erkenntnisreiche und anregende Tage auf dem Klostergelände. Die Erzabtei St. Ottilien hatte die Tagung zusammen mit der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität initiiert. Begleitend dazu wurde eine Ausstellung eröffnet, für deren Realisierung das Jüdische Museum München als Kooperationspartner gewonnen worden war. Bereits seit dem 13. Mai ist bei uns im Foyer eine Installation mit Fotografien des israelischen Künstlers Benyamin Reich zu sehen, die auf den Ort St. Ottilien und seine besondere Geschichte verweist.
Inschriften geben wichtige Hinweise zur Herkunftsgeschichte von Judaica. Dieser in der Dauerausstellung zu sehende Tora-Mantel wurde im Jahr 1887 von Jerta Zollfrey zum Andenken an ihren verstorbenen Mann Bernhard zur Eröffnung der Münchner Hauptsynagoge in der Herzog-Max-Straße gestiftet. Foto: Kerstin Dembsky

Woher kommen die Objekte? Weiterbildung zur Provenienzforschung im Jüdischen Museum München

Die Provenienzforschung hat in den vergangenen Jahren in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewonnen. Spätestens seit der Bekanntmachung des sogenannten „Schwabinger Kunstfundes“ im November 2013, bei dem bereits im Jahr zuvor 1280 Kunstwerke in der Münchner Wohnung von Cornelius Gurlitt (1932–2014), Sohn des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt (1895–1956), im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens beschlagnahmt wurden, ist die Bedeutung der Erforschung der Herkunft und Geschichte von Objekten unterschiedlichster Gattungen aus der Wissenschaft in die Öffentlichkeit vorgedrungen.

Das Jüdische Museum München auf Instagram - @juedischesmuseum

„Filme über Menschen, an denen man sonst einfach vorbeigehen würde“ – Dokumentarfilmer Tom Fröhlich mit „Ink of Yam“ zu Gast im Jüdischen Museum München

In einem von Jerusalems ältesten Tattoo-Studios scheinen die Widersprüche der heiligen Stadt für einen Moment überwindbar. Es ist ein Ort, der offen ist für alle, ungeachtet von Herkunft, Religion oder Geschlecht und an dem sich die Protagonist_innen öffnen und ihre ganz persönlichen Geschichten mit der Stadt erzählen, während sie sich diese unter die Haut stechen lassen. Ob sie nun gläubige Christen, säkulare Juden oder Atheisten sind – das Leben in ihrer Stadt Jerusalem stellt sie alle vor spezifische Herausforderungen. Dies fängt der Dokumentarfilm „Ink of Yam“ in eindrücklichen Bildern ein. Es ist einer von zwei Filmen, die im Jüdischen Museum München im Rahmen des DOK.fests 2018 gezeigt werden. Zum Auftakt wird am 3. Mai um 19.00 Uhr Regisseur Tom Fröhlich zum ersten Screening und zu einem anschließenden Gespräch bei uns zu Gast sein. Wir hatten schon vorab Gelegenheit, ihm drei Fragen zu stellen:

nicht von hier irgendwo

Rechercheperformance zu jüdischen Displaced Persons in Deutschland nach 45 von Futur II Konjunktiv mit Alexandra Finder, Friedericke Miller, Johannes Suhm.
Diese in der Zeit des Nationalsozialismus vandalisierte Tora-Krone gelangte 1950 ins Hebrew Theological College in Skokie, Illinois. Heute ist sie im Illinois Holocaust Museum and Education Center zu sehen.

„Eine Erinnerung ist eine Erinnerung ist eine Erinnerung?“ Eine Ausstellung in der ehemaligen Synagoge Kriegshaber

„Rose ist eine Rose ist eine Rose ist eine Rose“, schrieb die US-amerikanische Schriftstellerin Gertude Stein 1913 in ihrem Gedicht „Sacred Emily“. Die neue Ausstellung des Jüdischen Kulturmuseums Augsburg-Schwaben in seiner Zweigstelle Ehemalige Synagoge Kriegshaber „Eine Erinnerung ist eine Erinnerung ist eine Erinnerung?“ knüpft an dieses berühmte Zitat an. Warum? Bis 17. Juni 2018 sind 23 Objekte zu sehen, die ursprünglich aus dem Umfeld der Synagoge stammen und nur für diese Ausstellung aus der ganzen Welt zurückgekehrt sind. Sie sind Träger verschiedener Erinnerungen, die sich in Schichten übereinander legen und deren Bedeutung nicht einfach zu bestimmen ist.