Europäischer Tag der jüdischen Kultur am Sonntag, 2. September 2018

Zum 19. Mal veranstalten dieses Jahr jüdische und nichtjüdische Organisationen gemeinsam den Europäischen Tag der jüdischen Kultur. Von der Türkei bis Lettland und von Großbritannien bis Georgien öffnen in 28 europäischen Ländern an diesem Sonntag jüdische Kulturdenkmäler ihre Tore. Synagogen, Friedhöfe, Schulhäuser, Ritualbäder, Museen und Gedenkstätten stehen, bei meist freiem Eintritt, zur Besichtigung offen.

You&Me von Eran Shakine auf der Kunst-Insel am Lenbachplatz

Pralle Sonne, brütendende Hitze: Es war ein Kraftakt, den Eran Shakine am letzten Donnerstag vollbracht hat.

Nach kleiner technischer Verzögerung konnte es um 14 Uhr endlich losgehen. In acht Meter Höhe bemalte er das 5×5 Meter große Billboard am Lenbachplatz mit der Arbeit „You&Me“.

Eine Frau schaut sich die Ausstellung im Kloster St.Ottilien an

Jüdische Geschichte im katholischen Kloster – Eindrücke von Ausstellungseröffnung und internationalem Symposium in der Erzabtei Sankt Ottilien 10.-12. Juni 2018

Nur kurz verdunkelte sich am Sonntag der Himmel, aber das befürchtete Gewitter blieb aus und die Teilnehmer_innen, Gäste und Organisator_innen der Ausstellung und des Symposiums „Sankt Ottilien – das Benediktinerkloster und seine jüdische Geschichte 1945-48“ verbrachten bei bestem Wetter und an idyllischem Ort drei sehr intensive, erkenntnisreiche und anregende Tage auf dem Klostergelände. Die Erzabtei St. Ottilien hatte die Tagung zusammen mit der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität initiiert. Begleitend dazu wurde eine Ausstellung eröffnet, für deren Realisierung das Jüdische Museum München als Kooperationspartner gewonnen worden war. Bereits seit dem 13. Mai ist bei uns im Foyer eine Installation mit Fotografien des israelischen Künstlers Benyamin Reich zu sehen, die auf den Ort St. Ottilien und seine besondere Geschichte verweist.
Inschriften geben wichtige Hinweise zur Herkunftsgeschichte von Judaica. Dieser in der Dauerausstellung zu sehende Tora-Mantel wurde im Jahr 1887 von Jerta Zollfrey zum Andenken an ihren verstorbenen Mann Bernhard zur Eröffnung der Münchner Hauptsynagoge in der Herzog-Max-Straße gestiftet. Foto: Kerstin Dembsky

Woher kommen die Objekte? Weiterbildung zur Provenienzforschung im Jüdischen Museum München

Die Provenienzforschung hat in den vergangenen Jahren in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewonnen. Spätestens seit der Bekanntmachung des sogenannten „Schwabinger Kunstfundes“ im November 2013, bei dem bereits im Jahr zuvor 1280 Kunstwerke in der Münchner Wohnung von Cornelius Gurlitt (1932–2014), Sohn des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt (1895–1956), im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens beschlagnahmt wurden, ist die Bedeutung der Erforschung der Herkunft und Geschichte von Objekten unterschiedlichster Gattungen aus der Wissenschaft in die Öffentlichkeit vorgedrungen.

#Fundsachen: Geschichten aus der Sammlung

„Filme über Menschen, an denen man sonst einfach vorbeigehen würde“ – Dokumentarfilmer Tom Fröhlich mit „Ink of Yam“ zu Gast im Jüdischen Museum München

In einem von Jerusalems ältesten Tattoo-Studios scheinen die Widersprüche der heiligen Stadt für einen Moment überwindbar. Es ist ein Ort, der offen ist für alle, ungeachtet von Herkunft, Religion oder Geschlecht und an dem sich die Protagonist_innen öffnen und ihre ganz persönlichen Geschichten mit der Stadt erzählen, während sie sich diese unter die Haut stechen lassen. Ob sie nun gläubige Christen, säkulare Juden oder Atheisten sind – das Leben in ihrer Stadt Jerusalem stellt sie alle vor spezifische Herausforderungen. Dies fängt der Dokumentarfilm „Ink of Yam“ in eindrücklichen Bildern ein. Es ist einer von zwei Filmen, die im Jüdischen Museum München im Rahmen des DOK.fests 2018 gezeigt werden. Zum Auftakt wird am 3. Mai um 19.00 Uhr Regisseur Tom Fröhlich zum ersten Screening und zu einem anschließenden Gespräch bei uns zu Gast sein. Wir hatten schon vorab Gelegenheit, ihm drei Fragen zu stellen:

nicht von hier irgendwo

Rechercheperformance zu jüdischen Displaced Persons in Deutschland nach 45 von Futur II Konjunktiv mit Alexandra Finder, Friedericke Miller, Johannes Suhm.
Diese in der Zeit des Nationalsozialismus vandalisierte Tora-Krone gelangte 1950 ins Hebrew Theological College in Skokie, Illinois. Heute ist sie im Illinois Holocaust Museum and Education Center zu sehen.

„Eine Erinnerung ist eine Erinnerung ist eine Erinnerung?“ Eine Ausstellung in der ehemaligen Synagoge Kriegshaber

„Rose ist eine Rose ist eine Rose ist eine Rose“, schrieb die US-amerikanische Schriftstellerin Gertude Stein 1913 in ihrem Gedicht „Sacred Emily“. Die neue Ausstellung des Jüdischen Kulturmuseums Augsburg-Schwaben in seiner Zweigstelle Ehemalige Synagoge Kriegshaber „Eine Erinnerung ist eine Erinnerung ist eine Erinnerung?“ knüpft an dieses berühmte Zitat an. Warum? Bis 17. Juni 2018 sind 23 Objekte zu sehen, die ursprünglich aus dem Umfeld der Synagoge stammen und nur für diese Ausstellung aus der ganzen Welt zurückgekehrt sind. Sie sind Träger verschiedener Erinnerungen, die sich in Schichten übereinander legen und deren Bedeutung nicht einfach zu bestimmen ist.
Screenshot: BR / Kunst und Krempel

Fälschungen auf der Spur

Bernhard Purin, Direktor des Jüdischen Museums München, spürt Fälschungen jüdischer Ritualgegenstände nach, die es kürzlich bis in die beliebte TV-Sendung „Kunst + Krempel“ geschafft haben. Das bayerische Fernsehen hat ihn auf seiner Spurensuche begleitet (hier ab 21’59“):

Das Jüdische Museum München auf Instagram - @juedischesmuseum

Ein Herz für die Unterstützung! Ermöglicht wurde die ehrenamtlich organisierte Tagung durch die Förderung zahlreicher bayerischer Kultureinrichtungen. Foto: © Tatjana Krasawin

Eine Herzensangelegenheit – Bundesvolontärstagung 2018 in München

Sie sind an fast jeder Kulturinstitution in Deutschland zu finden. Was sie tun, gilt als klassischer Berufseinstieg in der Museumslandschaft. Dennoch sind ihre Arbeitsbedingungen noch immer divers und prekär. Ein Mal im Jahr kommen wissenschaftliche Volontärinnen und Volontäre von Museen, Gedenkstätten und Restaurierungswerkstätten ganz Deutschlands auf der Bundesvolontärstagung zusammen. Dieses Jahr fand die Tagung mit rund 200 Gästen erstmals in der bayerischen Landeshauptstadt statt. Auch das Jüdische Museum München öffnete gerne seine Pforten für den wissenschaftlichen Nachwuchs – und gewährte sogar einen einzigartigen Einblick in sein Depot.

A Muslim, a Christian and a Jew. Eran Shakine – der Eröffnungsabend

Nach der Berliner Schau eröffnet nun auch das Jüdische Museum München einen Einblick in das Werk des israelischen Künstler Eran Shakine. Die Ausstellung wurde für München erweitert und zeigt nun auch neuere, farbige Gemälde sowie Grafiken und Scherenschnitte.
Eran Shakine lässt seine Kunstwerke durch wohlüberlegte Titel für sich sprechen. © Eran Shakine

Ein Muslim, ein Christ und ein Jude …

… treffen sich im Jüdischen Museum München.

Drei Männer mit verschiedenen Religionszugehörigkeiten und damit gemeinhin verschiedenen Weltbildern begeben sich auf einen gemeinsamen Weg, erleben alltägliche und absurde Situationen, teilen freudige, traurige und nachdenkliche Momente. Drei Männer, die sich in ihren Fracks und Zylindern gleichen wie ein Ei dem anderen und trotzdem unterschiedlicher nicht sein könnten. Oder?