Buchvorstellung: LebensBilder – Porträts aus dem jüdischen DP-Lager Föhrenwald

Eine Großmutter zu haben, war unter den Kindern, die wie Schymon und Fiszel Ajnwojner zwischen 1945 und 1957 im DP-Lager Föhrenwald bei Wolfratshausen aufwuchsen, eine Seltenheit. Ihre Eltern hatten die Schoa meist in Osteuropa überlebt und in ihren ehemaligen Heimatländern alles verloren. Eine neue Publikation, herausgegeben vom Erinnerungsort Badehaus, stellt 34 Biografien von Menschen vor, die ihre Kinder- oder Jugendjahre in Föhrenwald verbrachten.

Ein Stacheldrahtzaun in Jerusalem

Ende 1946 wurde in der Palestine Post die Zeichnung „Ein schmaler Grat“ von Gabriella Rosenthal veröffentlicht. Zu sehen ist eine bunte Menschenmenge, die von einem Stacheldrahtzaun begrenzt wird. Für zeitgenössische Leser_innen war dieser Zaun das Zeichen dafür, dass sich diese Szene in „Bevingrad“ abspielt. Worum es sich dabei handelt, erklären wir in diesem Beitrag.
Der Neubau in der Reichenbachstraße 27 – © Joshua Wilking

Aus dem Homeoffice (9) ─ Ein architektonisches Juwel: Die Synagoge Reichenbachstraße wird restauriert

Wer sich rund um den Gärtnerplatz durch die Reichenbachstraße bewegt und den Blick auf die Häuserfassaden richtet, kann sehr schöne alte Bausubstanz erkennen und sich daran erfreuen. Doch unweit des imposant restaurierten Gärtnerplatztheaters stößt sich der betrachtende Blick vielleicht an einem Gebäude, an dem sich die Geister scheiden – „abweisend, unpassend, hässlich“ bis hin zu „irgendwie klassisch schick“. So oder so, das Gebäude der Reichenbachstr. 27 fällt auf. Der Grund für diese ganz anders anmutende Fassade ist ein durch und durch trauriger und wir haben Anfang des Jahres viel darüber berichtet.
Das Spitzenhaus „Rosa Klauber“ in der Theatinerstraße 35, um 1922. Foto: © JMM

Aus dem Homeoffice (7) – Ein Schaufensterbummel durch das München der 1920er-Jahre

Die meisten Geschäfte in der Münchner Innenstadt sind mittlerweile wieder offen. Ein unbesorgter Schaufensterbummel bleibt jedoch undenkbar. Wo derzeit Abstand gehalten und nur das Nötigste besorgt wird, herrschte vor 100 Jahren geschäftiges Treiben. Warum also nicht einmal einen Schaufensterbummel in die Vergangenheit machen? Wir besuchen das Spitzenhaus „Rosa Klauber“, zu dem zurzeit im Homeoffice eine Ausstellung entsteht.

Erinnerungs-Container am Gärtnerplatz – Rückschau und Ausblick

Fünf Wochen stand er auf dem Gärtnerplatz: Der von Kabarettist Christian Springer initiierte und gemeinsam mit uns realisierte Erinnerungs-Container zum Gedenken an die sieben Opfer des verheerenden Brandanschlags auf das jüdische Gemeindehaus in der Reichenbachstraße 27, bei dem vor 50 Jahren sieben Menschen ermordet wurden.

Wann, wenn nicht jetzt? Wo, wenn nicht dort?

Über eine wirklich unübersehbare sehr eindrückliche Gedenkaktion von Christian Springer und der Initiative Schulterschluss: Der Erinnerungs-Container am Gärtnerplatztheater.

Neuer Rundweg zur DP-Geschichte in St. Ottilien

Im vergangenen Sommer realisierte die Erzabtei St. Ottilien gemeinsam mit dem Historischen Seminar der LMU und dem Jüdischen Museum München eine Ausstellung zur jüdischen Geschichte des Benediktinerklosters in den Jahren 1945-48. Aufgrund des großen Erfolges konnten die temporären Tafeln in einen dauerhaften Rundgang umgewandelt werden.
Eine Frau schaut sich die Ausstellung im Kloster St.Ottilien an

Jüdische Geschichte im katholischen Kloster – Eindrücke von Ausstellungseröffnung und internationalem Symposium in der Erzabtei Sankt Ottilien 10.-12. Juni 2018

Nur kurz verdunkelte sich am Sonntag der Himmel, aber das befürchtete Gewitter blieb aus und die Teilnehmer_innen, Gäste und Organisator_innen der Ausstellung und des Symposiums „Sankt Ottilien – das Benediktinerkloster und seine jüdische Geschichte 1945-48“ verbrachten bei bestem Wetter und an idyllischem Ort drei sehr intensive, erkenntnisreiche und anregende Tage auf dem Klostergelände. Die Erzabtei St. Ottilien hatte die Tagung zusammen mit der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität initiiert. Begleitend dazu wurde eine Ausstellung eröffnet, für deren Realisierung das Jüdische Museum München als Kooperationspartner gewonnen worden war. Bereits seit dem 13. Mai ist bei uns im Foyer eine Installation mit Fotografien des israelischen Künstlers Benyamin Reich zu sehen, die auf den Ort St. Ottilien und seine besondere Geschichte verweist.
Bernhard Purin, Brauer und Barbetreiber Ephraim Greenblatt und Bier-Blogger Doug Greener vor der neuen Bier-Bar "Hatch" im Jerusalemer Shuk Machane Jehuda (Foto: Michael Horton, Jersualem)

Ein neuer deutsch-israelischer Collaboration Brew? 

In israelischen Archiven recherchiert Museumsdirektor Bernhard Purin derzeit über die Hintergründe des spektakulären Würzburger Judaica-Fundes, dem wir 2018 eine Ausstellung widmen werden. Abends pflegt er alte und knüpft neue Kontakte mit der israelischen Craftbeer-Szene. Bier-Blogger Doug Greener, der im vergangenen Jahr unsere Ausstellung „Bier ist der Wein dieses Landes. Jüdische Braugeschichten“ fachkundig unterstützte, begleitete ihn zu den neuesten Hotspots. Darunter war auch die kleine, erst vor wenigen Wochen eröffnete Bierbar „Hatch“ im Jerusalemer Machane Jehuda-Shuk. 
Beitragsbild/Bilder: Katrin Schultze-Naumburg

Urlaub dahoam: Ein Sommertag in München

Es ist jedes Jahr dasselbe: in den letzten Julitagen wedelt halb München schon nervös mit den Reisetickets und wartet sehnsüchtig auf den Urlaub. Ich liebe diese Zeit im Jahr, die letzte aufbäumende Unruhe, bevor die Stadt in ihre Sommerpause verfällt. Und die schläfrige Ruhe im August danach, wenn sich die Welt in München ein bisschen langsamer und leiser zu drehen scheint.

10 Jahre am Jakobsplatz – Bürgerfest im Herzen der Stadt

Vor rund 10 Jahren haben die Ohel-Jakob-Synagoge, das Israelitische Gemeindezentrum und das Jüdische Museum München am St.-Jakobs-Platz mit ihren Bauten ihren Platz im Herzen der Stadt gefunden. Gemeinsam mit dem Münchner Stadtmuseum hat sich in der Stadtmitte seither ein vitaler Ort für Begegnungen von Kulturinteressierten, Gläubigen, Flaneuren, Familien oder Berufstätigen entwickelt. Am Sonntag, 2. Juli, wird auf Initiative der Israelitischen Kultusgemeinde für München und Oberbayern am St.-Jakobs-Platz bei einem Bürgerfest das 10jährige Bestehen gefeiert.

Das Jüdische Museum München auf Instagram - @juedischesmuseum

Johanna Fischer (Lavinia Wilson, l.) und Lukas Laim (Max Simonischek, r.) befragen Lea Adler (Bibiana Beglau, M.) ¸ber ihre Zusammenarbeit mit dem Toten. Kˆnnte sie in den Mordfall verstrickt sein?

TV-Tipp: „Laim und die Zeichen des Todes“

Heute Abend, Montag, 3. April, zeigt das ZDF um 20.15 Uhr den Krimi „Laim und die Zeichen des Todes“ als „Fernsehfilm der Woche“. Max Simonischek ermittelt im zweiten Teil der Reihe als Kommissar Lukas Laim in der bayerischen Landeshauptstadt. Einer der Drehorte war das Jüdische Museum München, das für die Dreharbeiten als Kulisse der „Galerie für Jüdische Kunst“ diente.

Das Jüdische Museum München wird 10!

Im März vor 10 Jahren öffnete das Jüdische Museum München seine Türen für die interessierte Öffentlichkeit und nach vielen Jahren des Bauens und der konzeptionellen Planung war damit das neue „jüdische Zentrum“ mit Synagoge und dem Israelitischen Gemeindezentrum mitten im Herzen der Stadt am St.-Jakobs-Platz endlich „da“, sichtbar und erlebbar in voller Vielfalt und Abwechslung.