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„Uns war bewusst, wie viel Glück wir hatten…“

Von 1933 bis 1945 wurden an den Grenzen des nationalsozialistischen Deutschen Reichs und seiner beherrschten Territorien hunderttausende Flüchtlingsschicksale entschieden. Auch aus München mussten ab 1933 tausende jüdische Bewohnerinnen und Bewohner vor antisemitischer Verfolgung fliehen. Grenzübergänge und Grenzbahnhöfe sowie exponierte Abschnitte der „grünen Grenze“ wurden zu den Brennpunkten dieser Massenfluchtbewegung. In unserer Sonderausstellung Sag Schibbolet! stehen zehn Audiostationen, die Grenzsteinen an den deutschen Außengrenzen der 1930er und 1940er Jahre nachempfunden sind. Sie stehen symbolisch für diese Fluchtbewegung und erzählen Münchner Flucht- und Grenzgeschichten der Jahre 1933 bis 1945.

Podiumsgespräch: Jüdische Objekte im Museum – Sammeln, Bewahren, Ausstellen gestern und heute

Im Museum für Franken in Würzburg fand gestern im Rahmen des Begleitprogramms unserer Ausstellung „Sieben Kisten mit jüdischem Material. Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute“ ein Podiumsgespräch statt.

Über „Jüdische Objekte im Museum – Sammeln, Bewahren, Ausstellen gestern und heute“ diskutierten Staatsminister Bernd Sibler, Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Claudia Lichte vom Museum für Franken und unser Direktor Bernhard Purin.

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Das Jüdische Museum München auf dem 34. DOK.fest: „Claude Lanzmann: Spectres of the Shoa“ von Adam Benzine aus dem Jahr 2015

Das diesjährige Dok.fest geht in die zweite Woche und wir präsentieren an diesem Mittwoch, den 15. Mai, unseren zweiten Film, den wir in Kooperation mit dem Filmfestival im Filmmuseum zeigen: Claude Lanzmann: Spectres of the Shoa. Dieser 40-minütige Film aus dem Jahr 2015 ist eine filmische Hommage an den im vergangenen Jahr verstorbenen Regisseur und Intellektuellen Claude Lanzmann, der mit seinem 9,5-stündigen Dokumentarfilm SHOA aus dem Jahr 1985 einen Meilenstein der Filmgeschichte geschaffen hat und ein unüberwindbares filmisches Zeugnis über die Vernichtung der europäischen Juden.

Zeitzeugengespräch: Ein Abend mit Hilde Grünberg

Auch der letzte Schemel im Foyer des Jüdischen Museums Münchens war am vergangenen Donnerstagabend besetzt: Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Kooperation mit der Europäischen Janusz Korczak Akademie, der Liberalen Jüdischen Gemeinde München Beth Shalom und dem Jüdischen Museum München hatten zum Zeitzeugengespräch mit Hilde Grünberg eingeladen, das Interesse der Öffentlichkeit war überwältigend. Redakteurin Iris Tsakiridis, die für den BR bereits einen Fernsehbeitrag zum Thema gedreht hatte, führte durch den Abend, an dem mit Hilde Grünberg eine beeindruckende Frau Einblick in ihr bewegtes Leben gewährte.
Bernhard Purin (Direktor Jüdisches Museum München), Sandra Simovich (Israels Generalkonsulin) und Dr. Ludwig Spaenle (Antisemitismusbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung) Foto: Marina Maisel

Dokumente jüdischen Lebens in Bayern werden zugänglich gemacht

Bayerns Antisemitismusbeauftragter will Archivmaterial der jüdischen Gemeinden aus Israel künftig Nutzern in Bayern zugänglich machen – Israels Generalkonsulin Sandra Simovich und Bernhard Purin vom Jüdischen Museum München unterstützen sein Anliegen.

You&Me von Eran Shakine auf der Kunst-Insel am Lenbachplatz

Pralle Sonne, brütendende Hitze: Es war ein Kraftakt, den Eran Shakine am letzten Donnerstag vollbracht hat.

Nach kleiner technischer Verzögerung konnte es um 14 Uhr endlich losgehen. In acht Meter Höhe bemalte er das 5×5 Meter große Billboard am Lenbachplatz mit der Arbeit „You&Me“.

nicht von hier irgendwo

Rechercheperformance zu jüdischen Displaced Persons in Deutschland nach 45 von Futur II Konjunktiv mit Alexandra Finder, Friedericke Miller, Johannes Suhm.

Das Jüdische Museum München auf Instagram - @juedischesmuseum

Screenshot: BR / Kunst und Krempel

Fälschungen auf der Spur

Bernhard Purin, Direktor des Jüdischen Museums München, spürt Fälschungen jüdischer Ritualgegenstände nach, die es kürzlich bis in die beliebte TV-Sendung „Kunst + Krempel“ geschafft haben. Das bayerische Fernsehen hat ihn auf seiner Spurensuche begleitet (hier ab 21’59“):

Kurt Landauer und Maria Baumann. Briefwechsel Oktober 1944 bis Oktober 1948

Lesung im Rahmen des Erinnerungstages

„!Nie wieder“ ist eine Botschaft, die man nicht oft genug auf den Weg bringen kann – der FC Bayern München bietet anlässlich des „Erinnerungstages im deutschen Fußball“ ein entsprechendes Programm: Am Sonntag, den 28. Januar 2018 von 11.00–12.30 Uhr (Einlass ab 10.00 Uhr) werden in einer Matinée Briefe des jüdischen Ehrenpräsidenten Kurt Landauer und seiner späteren Ehefrau Maria Baumann vorgetragen.

© Benyamin Reich, 2016

„Schtreimel. Der Hut meines Vaters“ – Kleine Atelierausstellung des Fotokünstlers Benyamin Reich

Noch bis zum 7. Januar 2018 geht es im hier Jüdischen Museum München vor allem um die Frage, was es eigentlich bedeutet, „sportlich und jüdisch“ zu sein. Ein künstlerischer Kommentar dazu findet sich im Café Exponat. Hier sind drei Arbeiten des Fotografen Benyamin Reich zu sehen. Der aus einer ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde stammende und heute in Berlin ansässige Reich hat drei sehr besondere, intime Porträts jüdischer Sportler_innen geschaffen, die ebenfalls noch bis zum 7. Januar im Café gezeigt werden.

SpielRegeln – Tribüne to go

Unsere Ausstellung „Never Walk Alone. Jüdische Identitäten im Sport“ ist auf der Zielgeraden.
Foto: OJM München

Nacht und Nebel (1955)

Als Mahnmal gegen das Vergessen schuf Alain Resnais 1955 mit „Nacht und Nebel“die erste und zudem eine sehr eindringliche Dokumentation über das Geschehen in den Konzentrationslagern. Das filmische Zeugnis über den unmenschlichen Lagerkosmos Auschwitz ist zugleich ein herausragendes Kunstwerk:
Der Tischkicker aus der Ausstellung „Never Walk Alone“ wird zum Klangkörper. Foto: © Daniel Schvarcz

Konzert für Kicker und Ensemble _UNIKATE 2 – Eine musikalisch-sportliche Begegnung

„Kickerkonzert“ ist eine eigens für die Ausstellung „Never Walk Alone. Jüdische Identitäten im Sport“ konzipierte Folge der Reihe „Unikate“. Diese stellt neue Klangkörper vor. Unerhörte Objekte, die Ungehörtes sichtbar machen. Die Reihe stellt eigenwillige Instrumente vor und will mit neuartigen Gerätschaften neue Höreindrücke vermitteln. Den Auftakt machte Gero König aus Köln, der mit seinem Choreographen im Juni im Stadtmuseum zu Gast war.