Der Briefnachlass des langjährigen FC Bayern Präsidenten Kurt Landauer ist ein einzigartiges Zeitdokument. Mit seiner Veröffentlichung endet ein mehrjähriges Forschungsprojekt, das neue Perspektiven auf den Menschen hinter der Legende und auf die Münchner Stadtgeschichte eröffnet hat. Im Video geben die beiden Herausgeberinnen Jutta Fleckenstein und Dr. Rachel Salamander einen Einblick.
Jüdische Lebenswelten, Geschichte und Kultur Seite 7
Jiddisch heute: Mehr als Klezmer und Anatevka – Interview mit Dr. Evita Wiecki
Nach der Schoa sah es für Viele so aus als hätte das Jiddische keine Zukunft. Heute wird Jiddisch an Universitäten weltweit unterrichtet. Dr. Evita Wiecki ist Lektorin für Jiddisch an der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur am Historischen Seminar der LMU München. Seit 25 Jahren lehrt sie Jiddisch und forscht zur jüdischen Kulturgeschichte. Wir haben mit ihr über die jiddische Kultur- und Wissenschaftslandschaft in der Nachkriegszeit und heute gesprochen.
Mordechai W. Bernstein und das Jiddische
Von den sieben Sprachen, die Mordechai W. Bernstein beherrschte, stand ihm Jiddisch als Muttersprache am nächsten. Zwischen 1955 und 1960 publizierte er drei Bände mit einem Umfang von rund 1.000 Seiten zur jüdischen Geschichte in Deutschland – auf Jiddisch. Dieser Sprache und ihrer Bedeutung widmete er ein eigenes Kapitel.
Das bewegte Leben des Mordechai Wolf Bernstein (1905–1966)
Mordechai Wolf Bernstein war ein lernbegeisterter, kontaktfreudiger und vielseitig interessierter Mensch. Neben seinem politischen Engagement in der jüdischen Arbeiterbewegung arbeitete er als Nachtwächter, Tischler, Journalist, Herausgeber von Büchern und Zeitungen, Lehrer und Forscher. Er lebte in der Sowjetunion, Deutschland, Polen, Argentinien und Amerika. Insgesamt beherrschte Bernstein sieben Sprachen (Jiddisch, Hebräisch, Polnisch, Russisch, Deutsch, Spanisch und Englisch), wobei ihm die jiddische Sprache und Literatur am nächsten waren.
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Die Türen zum „Labyrinth der Zeiten“ sind geöffnet!
Seit heute ist unsere neue Ausstellung „Im Labyrinth der Zeiten. Mit Mordechai W. Bernstein durch 1700 Jahre deutsch-jüdische Geschichte“ für Besucher_innen zugänglich. Die gestrige Ausstellungseröffnung im digitalen Raum gab bereits erste Einblicke.
Rückblick und gleichzeitig Vorschau: Die Kunstsammlung der Familie Rosenthal
Knapp ein Jahr lang haben wir in der Ausstellung „Von der Isar nach Jerusalem – Gabriella Rosenthal (1913-1975) – Zeichnungen“ die Künstlerin und ihre Arbeit vorgestellt. Tatsächlich zugänglich war sie pandemiebedingt leider nur einige Wochen. Nun endet die Laufzeit der Ausstellung. Zum Abschluss möchten wir nochmal einen Blick auf den Anfang, die Familie Gabriella Rosenthals, und die Zukunft, die weitere Beschäftigung mit den Rosenthals, werfen.
Gabriella Rosenthal und die drusische Kultur. Oder: Was es mit dem Esel auf sich hat.
Die Wahl eines Leitbilds für die Ausstellung „Von der Isar nach Jerusalem – Gabriella Rosenthal (1913-1975) – Zeichnungen“ ist uns nicht leicht gefallen. Warum also ist es gerade diese Zeichnung geworden? Sicher, der niedliche Esel wäre schon Grund genug sich für dieses Bild als Leitmotiv zu entscheiden. Aber ein bisschen mehr steckt doch noch dahinter.
Jeder Name zählt: Mit einem Crowdsourcing-Projekt setzen die Arolsen Archives NS-Verfolgten ein digitales Denkmal
Wer zu Verfolgten des Nationalsozialismus forscht, findet im Online-Archiv der Arsolsen Archives rund 27 Millionen digitalisierte Dokumente. Damit diese Dokumente von Forschenden und Nachkommen weltweit gefunden werden können, müssen sie einzeln erfasst werden. Dabei helfen seit Anfang 2020 über 10.000 Freiwillige in Schulen, Bildungseinrichtungen am heimischen PC. Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag stellen wir Ihnen das Projekt #everynamecounts vor und zeigen, wie Sie mitmachen können.
#Fundsachen: Geschichten aus der Sammlung
Buchvorstellung: LebensBilder – Porträts aus dem jüdischen DP-Lager Föhrenwald
Eine Großmutter zu haben, war unter den Kindern, die wie Schymon und Fiszel Ajnwojner zwischen 1945 und 1957 im DP-Lager Föhrenwald bei Wolfratshausen aufwuchsen, eine Seltenheit. Ihre Eltern hatten die Schoa meist in Osteuropa überlebt und in ihren ehemaligen Heimatländern alles verloren. Eine neue Publikation, herausgegeben vom Erinnerungsort Badehaus, stellt 34 Biografien von Menschen vor, die ihre Kinder- oder Jugendjahre in Föhrenwald verbrachten.
Ein Stacheldrahtzaun in Jerusalem
Ende 1946 wurde in der Palestine Post die Zeichnung „Ein schmaler Grat“ von Gabriella Rosenthal veröffentlicht. Zu sehen ist eine bunte Menschenmenge, die von einem Stacheldrahtzaun begrenzt wird. Für zeitgenössische Leser_innen war dieser Zaun das Zeichen dafür, dass sich diese Szene in „Bevingrad“ abspielt. Worum es sich dabei handelt, erklären wir in diesem Beitrag.
Kurz vorgestellt: Sharone Lifschitz „Speaking Germany“ an der Fassade des Jüdischen Museum München
Sind Ihnen schon mal die Zitate an unserer Museumsfassade aufgefallen? Zunächst als temporäre Intervention zur Museumseröffnung 2007 geplant, ist die Arbeit der Künstlerin Sharone Lifschitz heute nicht mehr von unserem Haus wegzudenken. Wir stellen Ihnen die kurz Arbeit vor.
Lasst uns feiern!
Feiertage sind Tage, an denen wir feiern. Ist eigentlich klar, das sagt ja schon der Name. Aber nicht jede_r von uns feiert auch alle Feiertage. Feierst Du z.B. Fronleichnam, Karneval und Halloween? Kennst Du Purim, Chanukka, das Zuckerfest oder den Día de los Muertos?
Kurz erklärt: Chanukka und Weihnukka
Acht Tage lang wird zur Winterzeit in jüdischen Familien das Lichterfest Chanukka gefeiert. Es erinnert an die Wiedereinweihung (hebr. Chanukka) des Jerusalemer Tempels und das in Hebräischen Schriften beschriebene „Ölwunder“. Im Laufe der Zeit haben sich dazu verschiedene Bräuche entwickelt, die aber auch von gesellschaftlichen Veränderungen beeinflusst wurden. Unter anderem hat sich Chanukka mit einigen Bräuchen rund um Weihnachten verbunden.
Von König Salomon zur Klagemauer – Gabriella Rosenthals Illustrationen über jüdisch-religiöse Sprichworte
Mit der Entscheidung jüdisch-religiöse Sprichworte zu illustrieren setzt Gabriella Rosenthal sich direkt mit religiösen Schriften auseinander. Wir versuchen diese nie vollendete Publikation im Gesamtwerk der Künstlerin zu verorten.
Das Jüdische Museum München auf Instagram - @juedischesmuseum
#FemaleHeritage: Zwei Künstlerinnen von der Isar
Einer einzigen Frau ist die derzeitige Wechselausstellung im Jüdischen Museum München gewidmet: „Von der Isar nach Jerusalem“ zeigt Zeichnungen von Gabriella Rosenthal (1913-1975). Doch Gabriella Rosenthal lebte und arbeitete nicht isoliert, sondern war mit anderen Personen vernetzt. Daher nutzen wir die Blogparade „Frauen und Erinnerungskultur – #femaleheritage“ um nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Freundin Marie Luise Kohn (1904-1941) vorzustellen.
Die vielen Gesichter Deiner Stadt
Hast Du Dir schon einmal eine Stadt von oben angeschaut? Also, von ziemlich weit oben. Vom Fernsehturm? Oder aus einem Flugzeug? Der römische Kaiser und Philosoph Marc Aurel sagte, man kann sich dabei vorstellen, man ist ein Vogel und fliegt über die Stadt. Dann wird alles ganz klein da unten. Marc Aurel meinte, dass es gut ist, sich das Treiben der Menschen immer mal wieder von oben anzuschauen. Manchmal verschwinden dann nämlich unsere Sorgen, wenn wir sehen, dass etwas, was uns ganz groß vorkam, aus einer anderen Perspektive ziemlich klein aussieht.
Die Frage der Religion: Gabriella Rosenthals Megillat Esther
Eine der längeren Vitrinen in der Sonderausstellung „Von der Isar nach Jerusalem – Gabriella Rosenthal (1913-1975) – Zeichnungen“ präsentiert die 1951 von Gabriella Rosenthal illustrierte Esther-Rolle. Doch was hat es damit auf sich?