Max Frankenburger: Fahrradpionier und…

Im Studienraum des Jüdischen Museums München beschäftig sich unsere aktuelle Ausstellung mit Max Frankenburger (1860–1943), der zwei beachtliche und sehr unterschiedliche Berufskarrieren vorzuweisen hat. Heute berichten wir von seiner ersten Laufbahn als Fabrikant in Nürnberg.
Collage mit Motiven aus der Museumssammlung und der Vermittlung

Dürfen wir vorstellen: Unser neuer Blog!

Seit 2010 bloggt das Jüdische Museum München über aktuelle Ausstellungen, Veranstaltungen und Neuigkeiten aus der Museumswelt. Jetzt geht unser neuer Blog online.

Hannah Arendt, die Jewish Cultural Reconstruction, Inc. und Mordechai W. Bernstein

In Deutschland war Mordechai W. Bernstein für die Nachfolgeorganisation Jewish Cultural Reconstruction Inc. tätig, wo er auch mit Hannah Arendt zusammenarbeitete. Welche Aufgaben Hannah Arendt hier wahrnahm und wie diese Tätigkeit ihr Denken beeinflusst hat, erzählt uns Monika Boll, Kuratorin der Ausstellung „Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert“. Die Ausstellung ist ab dem 15. Oktober im Literaturhaus München zu sehen.

Podcast „Die Reise“ – Das Leben des Mordechai W. Bernstein

Forscher, Journalist, Bibliothekar, politischer Aktivist: Das alles und viel mehr war Mordechai W. Bernstein. Geboren 1905 im heutigen Belarus, erfuhr er die politischen und gesellschaftlichen Brüche der Zeit am eigenen Leib. Sie beeinflussten nicht nur seine Ansichten, sondern wirkten sich auch akut auf seinen Lebensweg aus. „Die Reise“ begibt sich auf die Spuren seiner Biografie, die sich über mehrere Kontinente und eine ganze Epoche erstrecken.

Einblicke in das Editionsprojekt der Briefe Kurt Landauers

Der Briefnachlass des langjährigen FC Bayern Präsidenten Kurt Landauer ist ein einzigartiges Zeitdokument. Mit seiner Veröffentlichung endet ein mehrjähriges Forschungsprojekt, das neue Perspektiven auf den Menschen hinter der Legende und auf die Münchner Stadtgeschichte eröffnet hat. Im Video geben die beiden Herausgeberinnen Jutta Fleckenstein und Dr. Rachel Salamander einen Einblick.

Jiddisch heute: Mehr als Klezmer und Anatevka – Interview mit Dr. Evita Wiecki

Nach der Schoa sah es für Viele so aus als hätte das Jiddische keine Zukunft. Heute wird Jiddisch an Universitäten weltweit unterrichtet. Dr. Evita Wiecki ist Lektorin für Jiddisch an der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur am Historischen Seminar der LMU München. Seit 25 Jahren lehrt sie Jiddisch und forscht zur jüdischen Kulturgeschichte. Wir haben mit ihr über die jiddische Kultur- und Wissenschaftslandschaft in der Nachkriegszeit und heute gesprochen.

Mordechai W. Bernstein und das Jiddische

Von den sieben Sprachen, die Mordechai W. Bernstein beherrschte, stand ihm Jiddisch als Muttersprache am nächsten. Zwischen 1955 und 1960 publizierte er drei Bände mit einem Umfang von rund 1.000 Seiten zur jüdischen Geschichte in Deutschland – auf Jiddisch. Dieser Sprache und ihrer Bedeutung widmete er ein eigenes Kapitel.

Das bewegte Leben des Mordechai Wolf Bernstein (1905–1966)

Mordechai Wolf Bernstein war ein lernbegeisterter, kontaktfreudiger und vielseitig interessierter Mensch. Neben seinem politischen Engagement in der jüdischen Arbeiterbewegung arbeitete er als Nachtwächter, Tischler, Journalist, Herausgeber von Büchern und Zeitungen, Lehrer und Forscher. Er lebte in der Sowjetunion, Deutschland, Polen, Argentinien und Amerika. Insgesamt beherrschte Bernstein sieben Sprachen (Jiddisch, Hebräisch, Polnisch, Russisch, Deutsch, Spanisch und Englisch), wobei ihm die jiddische Sprache und Literatur am nächsten waren.

Die Türen zum „Labyrinth der Zeiten“ sind geöffnet!

Seit heute ist unsere neue Ausstellung „Im Labyrinth der Zeiten. Mit Mordechai W. Bernstein durch 1700 Jahre deutsch-jüdische Geschichte“ für Besucher_innen zugänglich. Die gestrige Ausstellungseröffnung im digitalen Raum gab bereits erste Einblicke.

Jeder Name zählt: Mit einem Crowdsourcing-Projekt setzen die Arolsen Archives NS-Verfolgten ein digitales Denkmal

Wer zu Verfolgten des Nationalsozialismus forscht, findet im Online-Archiv der Arsolsen Archives rund 27 Millionen digitalisierte Dokumente. Damit diese Dokumente von Forschenden und Nachkommen weltweit gefunden werden können, müssen sie einzeln erfasst werden. Dabei helfen seit Anfang 2020 über 10.000 Freiwillige in Schulen, Bildungseinrichtungen am heimischen PC. Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag stellen wir Ihnen das Projekt #everynamecounts vor und zeigen, wie Sie mitmachen können.
© Daniel Schvarcz

„Zeig mir, wie du klingst!“

Wie lassen sich Musik und Tondokumente sammeln, bewahren und erforschen? Und wie können sie in Ausstellungen erlebbar gemacht werden?

In dem Seminar „Sammeln und Ausstellen von Musik und ihren Objekten“ ging eine Studierendengruppe der Musikwissenschaft und Musikpädagogik an der LMU München diesen Fragen auf den Grund. Gemeinsam mit Dozentin Dr. Rebecca Wolf besuchten die Studierenden im vergangenen Sommersemester auch das Jüdische Museum München. Auf dem Blog des Instituts für Musikwissenschaft der LMU berichten die Studierenden über ihre Eindrücke.

In der Dauerausstellung des Jüdischen Museum München stellte Kuratorin Jutta Fleckenstein den Studierenden die Installation „Stimmen“ vor, die vom Ankommen jüdischer Familien und Einzelpersonen in München erzählt. In der Installation sind Interviews und vertonte Dokumente von rund 100 Personen aus den vergangenen 200 Jahren zu hören. Die Installation ist dem Stimmgewirr einer Ankunftshalle nachempfunden. In den einzelnen Tonspuren sind Menschen zu hören, in deren Biographien München Ziel oder Zwischenstation war. Seit 2005 sammelt und bewahrt das Jüdische Museum München ihre Erinnerungen in Form von Interviews, die fortwährend in der Installation ergänzt werden.

#danachdenken – Wie verändert Corona die Museumswelt?

Im Laufe des letzten Monats haben sich Mitarbeiter*innen Jüdischer Museen Gedanken darüber gemacht, wie ihre Arbeit nach Wiedereröffnung der Museen aussehen wird: Welche Veränderungen und Herausforderungen erwarten uns? Um eben diese Fragen nicht nur intern zu behandeln, sondern auch für Besucher*innen transparent zu machen, haben wir uns entschlossen, unsere Gedanken auf unseren Social Media Kanälen zu teilen. 
© privat

6484 Kilometer „physical distance“ – Oder: welche der während der Corona-Krise entwickelten neuen Alltagserfahrungen können für unsere kuratorische Arbeit übernommen werden?

Im Rahmen von #danachdenken steht die Frage im virtuellen Raum, wie die kuratorische Arbeit und die Vermittlung der Ausstellungsinhalte trotz „physical distancing“ funktionieren kann. Dabei ist „physical distance“ in einem Jüdischen Museum nicht so neu wie es im ersten Moment scheint. Es geht dabei nicht um die 1,50 Meter Abstand wie in Corona-Zeiten, sondern um ganz andere Distanzen. 6484 Kilometer zwischen dem ehemaligen Heimatort München und dem jetzigen Heimatort New York oder 2640 Kilometer zwischen München und Tel Aviv.

Das Jüdische Museum München auf Instagram - @juedischesmuseum

Bild: © privat

Die Verdinglichung von SARS-CoV2 oder: Wie die Maske ins jüdische Museum kommt

Eine der Säulen eines Museums ist neben Forschen und Vermitteln das Sammeln und Bewahren. Wie kann nun eine Sammlung aussehen in Zeiten von Corona? Welche Objekte? Welche Narrative? Es kann in der Gegenwart nicht darum gehen, eine Geschichte über die Gesellschaft in Zeiten von Corona zu erzählen – das ist Teil der Zukunft, wenn sich tatsächlich ein „Davor“ und „Danach“ abzeichnen. Wenn sich die gesellschaftlichen Umbrüche, deren Folgen längst noch nicht überblickbar sind, quasi in unserer Historie manifestiert haben.
Foto: privat

Aus dem Homeoffice (6) – Kurt Landauer und seine Spieler

„Zeiten ändern sich – Der Mythos bleibt.“ – Seit ich mit meinem Sohn im Homeoffice bin, kommen wir täglich an dieser Werbesäule an der Wittelsbacher Brücke vorbei. Während mein Sohn ruft „Serge Gnabry, ja!“, denke ich kurz an die Briefe von Kurt und Maria Landauer, an deren Veröffentlichung ich für das Jüdische Museum München arbeite.