Collage mit einem Porträt von Meron Mendel und seinem Buch "Über Israel reden"

Buchtipp: „Über Israel reden. Eine deutsche Debatte“ von Meron Mendel

Gestern stellte der Historiker und Leiter der Bildungsstätte Anne Frank, Prof. Dr. Meron Mendel, sein neues Buch bei uns vor. „Über Israel reden. Eine deutsche Debatte“ ist mittlerweile in der dritten Auflage erschienen und wurde für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert. Mit München verbindet Mendel besondere Erinnerungen, da er nach seiner Ankunft in Deutschland zwei Jahre hier lebte und studierte.
Links: Dunkelroter Buchumschlag mit jiddischem und englischem Titel in gold, rechts: Zeichnung "Tagebuch eines Immigranten" mit 8 Szenen

Von hier und dort: Arie Navons Karikaturen

1949 erscheint in München ein Buch mit Karikaturen des israelischen Künstlers Arie Navon in jiddischer Übersetzung. Seine Zeichnungen kommentieren nicht nur die politischen Ereignisse rund um die Staatsgründung, sondern geben auch einen Eindruck von der Lebenswelt jüdischer Überlebender aus Europa.
Tatjana Erschow sitzt an einem Tisch vor einer Bücherwand. Vor ihr liegt ein aufgeschlagenes Buch.

Neuanfang in München – Erinnerungen an Radio Free Europe und Radio Liberty

Konstantin Erschow kam als Displaced Person nach München, wo er über zwanzig Jahre Nachrichten für Radio Liberty auf Russisch verfasste. Seine Tochter Tatjana Erschow leitet die Münchner Tolstoi-Bibliothek. Mit ihrem Team unterstützt sie selbst seit vielen Jahren hier lebende und neu zugewanderte russischsprachige Menschen. Unsere Gastautorin Marina Maisel hat sie getroffen.
Charlotte Knobloch im Gespräch mit Andreas Bönte.

Charlotte Knobloch: Ein Münchner Leben

Charlotte Knobloch, seit 1985 Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, sprach im Vorfeld des „Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ als Zeitzeugin im Jüdischen Museum München. Ihre Erinnerungen an ihr Überleben im Versteck, die Nachkriegszeit in München und ihr Wirken als Gemeindepräsidentin, teilte sie im Gespräch mit dem Moderator des Abends, Andreas Bönte, und den zahlreich erschienenen Zuhörer_innen.
Olga Mannheimer sitzt vor einem Kamin. Mit einer Hand hält sie zwei Bücher, auf die andere stützt sie ihren Kopf.

„Geplauder eines alten Lembergers“ – Erinnerungen an Radio Free Europe und Radio Liberty

Die Münchner Radiosender Radio Free Europe und Radio Liberty sendeten in über 20 osteuropäischen Sprachen. Unsere Gastautorin Marina Maisel trifft Münchner_innen, die besondere Erinnerungen mit den Sendern verbinden: Heute Olga Mannheimer, deren Vater bei Radio Free Europe für seinen unverkennbaren Lemberger Dialekt bekannt war.
Arnold Dreyblatt steht vor der Installation und schaut in die Kamera

Arnold Dreyblatt und die letzten Europäer

Für die Ausstellung „Die letzten Europäer. Jüdische Perspektiven auf die Krisen einer Idee“ im Jüdischen Museum München hat Arnold Dreyblatt eine neue textbasierte Installation geschaffen. Wir haben mit ihm über seine künstlerische Praxis, die letzten Europäer_innen und die Kunstsprache Esperanto gesprochen.
Nina Prader steht vor einer Zeichnung des Olympia-Stadions. Darüber ist zu lesen „Flags come in different colors: grief, loathing, and pride.“

Gedenken als Kontaktsport: 3 Fragen an Nina Prader

Im Rahmen des Gedenkjahres „Zwölf Monate – Zwölf Namen“ hat die Künstlerin Nina Prader die Graphic Novel „Die Ringenden“ (En.: “The Wrestlers”) geschaffen. Darin beschäftigt sie sich mit dem Leben des Ringers Moshe (Muni) Weinberg, dem Olympia-Attentat und verschiedenen Formen des Gedenkens.
Podcast-Cover: Zeichnung Therese Giehse als ältere Frau und als junge Frau in einem Rahmen. Beide schauen uns an. Darunter Schrift: „Therese Giehse und Wir. Podcast“

Therese Giehse und Wir

Einige mögen sich noch an ihre Darstellung der Großmutter in den „Münchner Geschichten“ erinnern, anderen ist sie als historische Figur ein vager Begriff, wieder andere wissen nur, dass eine Straße in München nach ihr benannt ist, manche haben noch nie von ihr gehört. Die Rede ist von Therese Giehse. In unserem Podcast fragen wir: Wer war diese einzigartige Frau?
Zeichnung: Peter Demetz sitzt an einem Schreibtisch und schreibt.

Peter Demetz – Seine Münchner Jahre

Der Literaturwissenschaftler, Herausgeber und Essayist Peter Demetz feiert heute seinen 100. Geburtstag. Aus diesem Anlass blicken wir auf seine Zeit in München als Redakteur bei Radio Free Europe.
Schwarz-Weiß-Foto: Eine Frau mittleren Alters blättert in einer Ungarischen Zeitung. Dahinter sind Zeitungshalter mit weiteren osteuropäischen Zeitungen zu sehen.

Tagung: Das Osteuropäische München in der Nachkriegszeit und im Kalten Krieg

Vom 5. bis 7. Oktober luden der Lehrstuhl für Geschichte Ost- und Südosteuropas der LMU München, das Münchner Stadtmuseum und das Jüdische Museum München zu der Tagung „Das Osteuropäische München in der Nachkriegszeit und im Kalten Krieg“. Im Zentrum standen aktuelle Forschungsprojekte, die die Migration aus Osteuropa als integralen Teil der Münchner Stadtgeschichte untersuchen.
Platz mit Brunnen und Bäumen. Die Brunnenfigur ist von einem Gerüst mit einer bedruckten Folie verdeckt. Auf der Folie ist der Holzdruck „Trauernde“ von Maria Luiko zu erkennen, eine Figur in Schwarz-Weiß, die ihren Kopf mit einem Tuch verdeckt. Sonne scheint durch die Folie.

Denkmäler in der Diskussion – Michaela Melián verhüllt den Neptunbrunnen

Im Alten Botanischen Garten ist aktuell die Installation „Maria Luiko, Trauernde, 1938“ von Michaela Melián zu sehen. Die Intervention im Rahmen der Reihe „past statements“ würdigt die Münchner Künstlerin Maria Luiko, deren grafischer Nachlass sich in der Sammlung des Jüdischen Museums München befindet.
Quadratischer flacher Karton mit gefaltetem Spitzenkragen, im Kartondeckel ist ein Faltkärtchen mit der Aufschrift „Spitzenhaus Rosa Klauber München, Theatinerstraße 35“

Ein Spitzenkragen für das Jüdische Museum

2021 zeigten wir in unserem Studienraum die Ausstellung „Spitzenhaus Rosa Klauber“. Nun hat ein besonderes Objekt aus dem Spitzenhaus den Weg in unsere Sammlung gefunden.

Das Jüdische Museum München auf Instagram - @juedischesmuseum

Mehrere alte Silberobjekte vor neutralem Hintergrund. Im Deckel der Silberdose ist in rot eine Inventarnummer zu erkennen.

Ein Breslauer Leuchterpaar für das Jüdische Museum München

Seit 2019 recherchiert das Bayerische Nationalmuseum zur Herkunft jener 112 Silberobjekte, die es 1939 vom Städtischen Leihamt München erwarb und die zuvor im Rahmen der „Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden“ verfolgten jüdischen Bürgerinnen und Bürgern gewaltsam entzogen wurden. Heute wurden zum wiederholten Mal im Rahmen einer kleinen Feier solche Silberobjekte an drei Erbengemeinschaften restituiert.

Run-ins with liminal spaces in Munich

One way to speak on the abundance of sites in Munich that were once integral parts of Nazi history is likening them to liminal spaces. Liminal spaces are those that exist on a threshold between time and space. A threshold that, depending entirely on the subjectivity of the viewer, is prone to slippage between then versus now, tales versus truth, and familial or socio-cultural memory versus personal experience.
Yossef Gutfreund und Shmuel Rodensky umarmen sich und lachen. Um sie herum stehen drei Männer, die breit lächeln. Alle tragen Anzug, Rodensky ein gemustertes weites Hemd und eine Mütze. Im Hintergrund sind Kulissen zu erkennen.

Zwölf Monate – Zwölf Namen: Yossef Gutfreund

1972 wird der israelische Ringer Yossef Kurt Gutfreund gemeinsam mit zehn weiteren Mitgliedern der israelischen Delegation bei den Olympischen Spielen in München von einem palästinensischen Terrorkommando überfallen. Elf Sportler und ein bayerischer Polizist sterben. 50 Jahre danach gedenken wir unter dem Titel „Zwölf Monate – Zwölf Namen“, jeden Monat einem Opfer. Im April widmen wir Yossef Gutfreund eine Videoinstallation im Deutschen Theater München.