Sonniger Blick auf das Schaufenster des Orag-Hauses mit der Puppenstube der Firma Wallach. © privat

Von Puppenstuben zum Oktoberfest

Am St.-Jakobs-Platz laufen die Vorbereitungen für ein besonderes Wiesn-Jahr: Im Schaufenster des Orag-Hauses und – ab Dienstag – im Foyer des Jüdischen Museum gibt es gleich zweimal bayerische Tradition aus jüdischer Perspektive zu sehen.
Ausschnitt aus: Gabriella Rosenthal, Ein schmaler Grat, Federzeichnung, Wasserfarben, veröffentlicht in: The Palestine Post, „Palestine People“, 15.11.1946; © privat

Von einem Passierschein für einen Elefanten und anderen Skurrilitäten

Die besten Geschichten schreibt bekanntlich immer noch das Leben. Und Gabriella Rosenthal hat diese Geschichten zeichnerisch festgehalten. Besonders bekannt geworden ist sie dabei mit ihrer Serie „Palestine People“, in der sie wöchentlich Zeichnungen für die Palestine Post veröffentlicht hat.
Gabriella Rosenthal: Ein fairer Tausch, Federzeichnung, veröffentlicht in: Palestine Post, „Palestine People“, 18.10.1946. © privat

Von der Isar nach Jerusalem – Ein Spagat zwischen den Kulturen

Ihre Zeichnungen machen es deutlich: Gabriella Rosenthal konnte sich für Menschen begeistern – unabhängig von Herkunft, Kultur oder Religion. Und so wandelte Gabriella Rosenthal Zeit ihres Lebens mit scheinbarer Leichtigkeit unter Menschen verschiedenster Herkunft und überschritt dabei ständig vermeintliche Grenzen. Ein Vorbild modern gelebter Diversität!
Enzian-Stamperl für das Jüdische Museum

Ein Enzian-Stamperl für das Jüdische Museum München

Ende April haben wir hier im Blog über das Angebot eines Bewohners des Münchenstifts berichtet, uns ein Schnapsstamperl der Enzianbrennerei Eberhardt zu schenken, die bis 1938 in jüdischem Besitz war.
Gabriella Rosenthal: Kleines Jerusalemer Kaleidoskop, Heft, fadengebunden, 32 Seiten, 29 Zeichnungen, Tinte, Wasserfarben. Hier abgebildet: S. 1. © privat

Ein vielfältiger Anblick: Gabriella Rosenthals „Kleines Jerusalemer Kaleidoskop“

Im letzten Blogbeitrag zu unserer aktuellen Wechselausstellung haben wir die Biographie der Künstlerin Gabriella Rosenthal vorgestellt: Ein ereignisreiches Leben, das sie mit vielen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen in Kontakt gebracht hat. Sie war immer eine sehr aufmerksame Beobachterin. Einen Einblick bietet ihr „Kleines Jerusalemer Kaleidoskop“.
© Daniel Schvarcz

„Zeig mir, wie du klingst!“

Wie lassen sich Musik und Tondokumente sammeln, bewahren und erforschen? Und wie können sie in Ausstellungen erlebbar gemacht werden?
Gabriella Rosenthal, um 1930. © privat

Die vielen Gesichter der Gabriella Rosenthal

Tochter des bekannten Antiquars Erwin Rosenthal, Emigrantin, Ehefrau, Mutter, Exfrau, Künstlerin zwischen Alltag und Politik, Soldatin, Lehrerin und Autorin – ihr ereignisreiches Leben hat Gabriella Rosenthal viele Rollen zugeschrieben. Anlässlich der Ausstellung „Von der Isar nach Jerusalem – Gabriella Rosenthal (1913-1975) – Zeichnungen“ wollen wir ihr Leben in aller Kürze vorstellen.
Der Neubau in der Reichenbachstraße 27 – © Joshua Wilking

Aus dem Homeoffice (9) ─ Ein architektonisches Juwel: Die Synagoge Reichenbachstraße wird restauriert

Wer sich rund um den Gärtnerplatz durch die Reichenbachstraße bewegt und den Blick auf die Häuserfassaden richtet, kann sehr schöne alte Bausubstanz erkennen und sich daran erfreuen. Doch unweit des imposant restaurierten Gärtnerplatztheaters stößt sich der betrachtende Blick vielleicht an einem Gebäude, an dem sich die Geister scheiden – „abweisend, unpassend, hässlich“ bis hin zu „irgendwie klassisch schick“. So oder so, das Gebäude der Reichenbachstr. 27 fällt auf. Der Grund für diese ganz anders anmutende Fassade ist ein durch und durch trauriger und wir haben Anfang des Jahres viel darüber berichtet.

#München Displaced ONLINE

#danachdenken – Wie verändert Corona die Museumswelt?

Im Laufe des letzten Monats haben sich Mitarbeiter*innen Jüdischer Museen Gedanken darüber gemacht, wie ihre Arbeit nach Wiedereröffnung der Museen aussehen wird: Welche Veränderungen und Herausforderungen erwarten uns? Um eben diese Fragen nicht nur intern zu behandeln, sondern auch für Besucher*innen transparent zu machen, haben wir uns entschlossen, unsere Gedanken auf unseren Social Media Kanälen zu teilen. 
© privat

6484 Kilometer „physical distance“ – Oder: welche der während der Corona-Krise entwickelten neuen Alltagserfahrungen können für unsere kuratorische Arbeit übernommen werden?

Im Rahmen von #danachdenken steht die Frage im virtuellen Raum, wie die kuratorische Arbeit und die Vermittlung der Ausstellungsinhalte trotz „physical distancing“ funktionieren kann. Dabei ist „physical distance“ in einem Jüdischen Museum nicht so neu wie es im ersten Moment scheint. Es geht dabei nicht um die 1,50 Meter Abstand wie in Corona-Zeiten, sondern um ganz andere Distanzen. 6484 Kilometer zwischen dem ehemaligen Heimatort München und dem jetzigen Heimatort New York oder 2640 Kilometer zwischen München und Tel Aviv.

Das Jüdische Museum München auf Instagram - @juedischesmuseum

Schloss Nymphenburg, südlicher Pavillon, Schönheitengalerie (R.15), Zustand 2019 vor der Renovierung © Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Wann ist ein Mensch schön?

Du willst wissen, was es mit der Frage und König Ludwig auf sich hat, kannst aber noch nicht so gut lesen? Kein Problem. Anna und Paulus lesen dir den Text hier vor.

König Ludwig I. von Bayern hatte eine schnelle Antwort auf die Frage: Wann ist ein Mensch schön? Frauen sind schön. Aber jung müssen sie sein. Und schlank. Und vielleicht ein bisschen exotisch. Da es in den Zeiten von König Ludwig noch keine Fotos gab, hat er die Frauen, die ihm am besten gefielen, von seinem Hofmaler malen lassen. Diese Bilder hängen heute in der sogenannten „Schönheitengalerie“ im Schloss Nymphenburg in München.

Das Spitzenhaus „Rosa Klauber“ in der Theatinerstraße 35, um 1922. Foto: © JMM

Aus dem Homeoffice (7) – Ein Schaufensterbummel durch das München der 1920er-Jahre

Die meisten Geschäfte in der Münchner Innenstadt sind mittlerweile wieder offen. Ein unbesorgter Schaufensterbummel bleibt jedoch undenkbar. Wo derzeit Abstand gehalten und nur das Nötigste besorgt wird, herrschte vor 100 Jahren geschäftiges Treiben. Warum also nicht einmal einen Schaufensterbummel in die Vergangenheit machen? Wir besuchen das Spitzenhaus „Rosa Klauber“, zu dem zurzeit im Homeoffice eine Ausstellung entsteht.
Gabriella Rosenthal: © privat

Von der Isar nach Jerusalem. Künstlerische Welt- und Zeitreise mit Gabriella Rosenthal.

Anlässlich des Internationalen Museumstags digital, unter dem Hashtag #MuseenEntdecken, am 17. Mai 2020 laden wir zu einem kreativen Wettbewerb ein! Auf diese Weise folgen wir der Künstlerin Gabriella Rosenthal, die wir in unserer derzeitigen Ausstellung vorstellen, und tun mit ihr das, was zur Zeit nicht möglich ist: Auf Reisen gehen. Zumindest imaginär… Und zu gewinnen gibt es auch etwas!
Bild: © privat

Die Verdinglichung von SARS-CoV2 oder: Wie die Maske ins jüdische Museum kommt

Eine der Säulen eines Museums ist neben Forschen und Vermitteln das Sammeln und Bewahren. Wie kann nun eine Sammlung aussehen in Zeiten von Corona? Welche Objekte? Welche Narrative? Es kann in der Gegenwart nicht darum gehen, eine Geschichte über die Gesellschaft in Zeiten von Corona zu erzählen – das ist Teil der Zukunft, wenn sich tatsächlich ein „Davor“ und „Danach“ abzeichnen. Wenn sich die gesellschaftlichen Umbrüche, deren Folgen längst noch nicht überblickbar sind, quasi in unserer Historie manifestiert haben.
Foto: privat

Aus dem Homeoffice (6) – Kurt Landauer und seine Spieler

„Zeiten ändern sich – Der Mythos bleibt.“ – Seit ich mit meinem Sohn im Homeoffice bin, kommen wir täglich an dieser Werbesäule an der Wittelsbacher Brücke vorbei. Während mein Sohn ruft „Serge Gnabry, ja!“, denke ich kurz an die Briefe von Kurt und Maria Landauer, an deren Veröffentlichung ich für das Jüdische Museum München arbeite.