Schwarz-Weiß-Gruppenfoto mit Brautpaar und Familie, circa 30 Personen

Tante Olgas Silberleuchter. Eine Münchner Familiengeschichte

In unserer aktuellen Studienraumausstellung wird das Schicksal der Münchnerin Olga Maier und ihrer Familie während der NS-Zeit erzählt. Im Zentrum der Ausstellung steht ein Paar Silberleuchter, das Olga Maier 1939 abgeben musste. Ihre Restitution durch das Bayerische Nationalmuseum brachte eine bewegende Familiengeschichte ans Licht.
Mehrere alte Silberobjekte vor neutralem Hintergrund. Im Deckel der Silberdose ist in rot eine Inventarnummer zu erkennen.

Ein Breslauer Leuchterpaar für das Jüdische Museum München

Seit 2019 recherchiert das Bayerische Nationalmuseum zur Herkunft jener 112 Silberobjekte, die es 1939 vom Städtischen Leihamt München erwarb und die zuvor im Rahmen der „Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden“ verfolgten jüdischen Bürgerinnen und Bürgern gewaltsam entzogen wurden. Heute wurden zum wiederholten Mal im Rahmen einer kleinen Feier solche Silberobjekte an drei Erbengemeinschaften restituiert.

Hannah Arendt, die Jewish Cultural Reconstruction, Inc. und Mordechai W. Bernstein

In Deutschland war Mordechai W. Bernstein für die Nachfolgeorganisation Jewish Cultural Reconstruction Inc. tätig, wo er auch mit Hannah Arendt zusammenarbeitete. Welche Aufgaben Hannah Arendt hier wahrnahm und wie diese Tätigkeit ihr Denken beeinflusst hat, erzählt uns Monika Boll, Kuratorin der Ausstellung „Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert“. Die Ausstellung ist ab dem 15. Oktober im Literaturhaus München zu sehen.

„Ein ‚Exponat‘ von dort schickte ich an das YIVO-Institut in New York.“

In Deutschland suchte Mordechai W. Bernstein nach geraubtem Kulturgut für die Jewish Restitution Successor Organization und die Jewish Cultural Reconstruction, Inc. Darüber hinaus sammelte er aber auch Material für das Jüdische Wissenschaftliche Institut (YIVO), eine Forschungseinrichtung, der er sein Leben lang verbunden war.

„Die JRSO verlangte die Herausgabe der Objekte…“

Im Auftrag der Jewish Restitution Successor Organization (JRSO) besuchte Mordechai W. Bernstein Schnaittach und katalogisierte dort Ritualgegenstände, die das Novemberpogrom überstanden hatten. Was es mit dieser Organisation und ihrem Interesse an den Gegenständen auf sich hat, erläutern wir in diesem Blogbeitrag.

Podiumsgespräch: Jüdische Objekte im Museum – Sammeln, Bewahren, Ausstellen gestern und heute

Im Museum für Franken in Würzburg fand gestern im Rahmen des Begleitprogramms unserer Ausstellung “Sieben Kisten mit jüdischem Material. Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute” ein Podiumsgespräch statt.

Über “Jüdische Objekte im Museum – Sammeln, Bewahren, Ausstellen gestern und heute” diskutierten Staatsminister Bernd Sibler, Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Claudia Lichte vom Museum für Franken und unser Direktor Bernhard Purin.

Flyer der Ausstellung Вeschlagnahmt, 1995.

Einmahnen einer Zusätzlichkeit. Vor 23 Jahren eröffnete die erste Ausstellung Über NS-Raubkunst

In knapp drei Wochen, am 5. November 2018, wird im Jüdischen Museum München die von Bernhard Purin in Zusammenarbeit mit Kerstin Dembsky kuratierte und von Architekt Martin Kohlbauer gestaltete Ausstellung „Sieben Kisten mit jüdischem Material. Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute“ eröffnet.
Inschriften geben wichtige Hinweise zur Herkunftsgeschichte von Judaica. Dieser in der Dauerausstellung zu sehende Tora-Mantel wurde im Jahr 1887 von Jerta Zollfrey zum Andenken an ihren verstorbenen Mann Bernhard zur Eröffnung der Münchner Hauptsynagoge in der Herzog-Max-Straße gestiftet. Foto: Kerstin Dembsky

Woher kommen die Objekte? Weiterbildung zur Provenienzforschung im Jüdischen Museum München

Die Provenienzforschung hat in den vergangenen Jahren in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewonnen. Spätestens seit der Bekanntmachung des sogenannten „Schwabinger Kunstfundes“ im November 2013, bei dem bereits im Jahr zuvor 1280 Kunstwerke in der Münchner Wohnung von Cornelius Gurlitt (1932–2014), Sohn des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt (1895–1956), im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens beschlagnahmt wurden, ist die Bedeutung der Erforschung der Herkunft und Geschichte von Objekten unterschiedlichster Gattungen aus der Wissenschaft in die Öffentlichkeit vorgedrungen.
Der Gedenkstein für die zerstörte Würzburger Hauptsynagoge am Abend des 9. Novembers 2017. (Foto: Bernhard Purin)

Gedenken an das Novemberpogrom 1938

Vor 79 Jahren, am 9. und 10. November 1938, wurden in ganz Deutschland hunderte Synagogen und zahlreiche Privat- und Geschäftshäuser demoliert oder niedergebrannt, etwa 400 Jüdinnen und Juden ermordet oder in den Freitod getrieben und in der Folge rund 30.000 weitere in Konzentrationslagern inhaftiert und misshandelt.

Noch bis Sonntag #kunstjagd im Foyer

In unserem Foyer wird zur Zeit eine ganz besondere Geschichte erzählt: Ein vor 77 Jahren verschollenes Gemälde, dem über 30 Menschen ihr Leben verdanken. Das Rechercheteam “Follow the Money” (FtM) ist in Kooperation mit der Gebrüder Beetz Filmproduktion im Mai 2015 zu einer Livesuche angetreten. Eine Suche, deren Ende völlig offen war.

Nach 77 Jahren wieder vereint? Installation zur #kunstjagd

Ein vor 77 Jahren verschollenes Gemälde, dem über 30 Menschen ihr Leben verdanken. Eine transmediale Spurensuche, an der sich über 1000 Menschen beteiligt haben. Eine Recherche-Reise, die nun in eine 45-minütige TV-Dokumentation und eine Installation im Jüdischen Museum München mündet. Das ist die #kunstjagd.

Die Pinakothek der Moderne twittert

Vor gut einem Jahr fand bei uns im Jüdischen Museum einer der ersten Tweetups in einem Münchner Museum statt. Rund 30 mit Tablet oder Smartphone ausgerüstete Twitter-Nutzer „zwitscherten“ in Echtzeit Eindrücke der Führung durch unser Haus ins Web.

Nun lädt die Pinakothek der Moderne ebenfalls zu einem Tweetup ein und das Thema, um das es gehen wird, hat es in sich:

„Betrifft: Ehemaliger Judenbesitz“

Am Anfang stand ein Aktenfund im Münchner Stadtmuseum: Dort wurde vor fünf Jahren eine umfangreiche Akte mit der lapidaren Aufschrift „Betrifft: Ehemaliger Judenbesitz“ gefunden. Auf über 500 Seiten ist darin detailliert die Beschlagnahme von über 70 Münchner jüdischen Kunstsammlungen zwischen November 1938 und März 1939 dokumentiert.